Hallo,
wir haben ja vor kurzem einen 3-jährigen Kater übernommen, da seine Besitzer weggezogen sind und er immer wieder zurückkam. Er ist ziemlich ruppig erzogen worden, hat wohl auch ein paar Schläge bekommen. Auf jeden Fall reagiert er manchmal recht komisch.
Z.B. konnte man am Anfang nicht an ihm vorbeilaufen, ohne dass er einen angriff und ins Bein biss. Allerdings hat er gleich wieder losgelassen, wenn er merkte, dass es wir nur sind. Das ist jetzt allerdings fas weg.
Was aber ein großes Problem ist, dass er manchmal einen regelrecht anfällt. Wir saßen z.B. auf dem Sofa, er auf meinem Schoß, ich habe ihn gekrault und er hat auch geschnurrt. Dann auf einmal hat er meinen Arm angefallen, nicht verspielt oder so, sondern richtig aggressiv. Er legt dann auch die Ohren zurück und beißt fest zu. Zum Glück hatte ich bisher immer einen dicken Pulli an. Ich bin total erschrocken, wusste nicht so recht wie ich ihn losbekommen soll, habe dann 2 mal ihn gegen den Kopf gestossen und ihn angeschrieen. Das macht ihm aber gar nichts. Habe ihn dann im Nacken gepackt und weggezogen. Nur hatte ich das Problem, wie ihn loslassen ohne dass er mich wieder anfällt. Ich habe ihn also losgelassen er gleich wieder auf meinen Arm los. Ich habe dann mit dem Arm abgewert so dass er vom Sofa geflogen ist.
Wenn er so aggressiv ist, weiß ich mir nicht mehr zu helfen. Ich erschrecke dann jedes mal. Wie soll ich mich denn da verhalten? Wie kann man es ihm abgewöhnen? Wir wollen ihm doch nichts böses.
Es wird vor allem schlimmer werden, da wir demnächst mit ihm umziehen und dann muss er 6 Wochen drinnen bleiben. Da wird er sicherlich sehr aggressiv (hat der Vorbesitzer auch gesagt, die haben es nur 1 Woche ausgehalten ihn drinne zu lassen, deshalb kam er auch immer wieder zurück.) Bin für jede Anregung dankbar.
Hallo, Bettina!
Ich habe ähnliche Probleme mit einer meiner Katzen, die ich von einem Tierarzt übernommen habe. Der Vorbesitzer hatte sie in Tötungsabsicht an die Wand geworfen, sie überlebte schwer verletzt und wurde operiert. Ist jetzt auch behindert und ein ganz armes Hascherl – auch sehr agressiv am Anfang gewesen.
Ich habe ihr, wenn sie sich in meinen Arm festbiss (es kam auch mal Blut), sehr streng, gar nicht mal sehr laut, immer wieder das Wort NEIN gesagt, ihr dabei ganz fest in die Augen gesehen und bin sofort aufgestanden und weggegangen. Oder einfach AUA NEIN gerufen, aber immer sofort aufgehört, mich mit ihr zu beschäftigen.
Sie schmust unglaublich gerne mit mir – und dann ganz plötzlich schnappt sie nach mir, um mich zu beißen. Ich beobachte beim Streicheln und Schmusen sehr genau ihren Schwanz. Sobald sie den heftiger bewegt, unterbreche ich und stehe auf …
So nach ein paar Wochen hat sie gelernt, sich zurückzunehmen, aber Ausrutscher gibt`s immer mal wieder.
Es kommt auch darauf an, WARUM gebissen wird. Es kann z.B. sein, daß die Katze oder Dein Kater als Welpe nie ein soziales Verhalten kennengelernt hat (zu früh von der Mutter weg) oder einfach ein Rabauke ist. Du kannst ihn so nach und nach erziehen, aber Du musst wirklich sehr konsequent sein. Als unterstützende Maßnahme gibt es Bachblüten gegen Agressionen – schon fertig gemischt als Globuli – die bekommst Du bei Deinem Tierarzt oder im Internet – einen link kann ich Dir gerne geben. Meiner Katze haben sie sicherlich auch geholfen …
Erwarte keine Wunder – beobachte ihn sehr aufmerksam. Wenn Du Schmerzen oder irgendwelche empfindliche Stellen ausschließen kannst, ist es ein rein psychisches Problem, was Du aber durchaus in den Griff bekommst!
Unter Umständen solltest Du vielleicht auch mal mit dem Kater zum Tierarzt gehen und ihn so richtig durchchecken lassen, damit ausgeschlossen werden kann, daß er wegen irgendwelcher Schmerzen so agressiv ist. Das bedeutet dann evtl auch, daß er geröntgt werden muss, um festzustellen, ob er vielleicht mal eine nicht erkannte bzw. behandelte Verletzung hatte, die ihm heute noch zu schaffen macht! Und wenn Du dann gerade DIE STELLE berührst, haut er zu – und das kann man ihm auch nicht verdenken – er kann Dir nur auf seine Art „sagen“: „Fass mich da bitte nicht an!“
Ist er wirklich nur ein Rabauke, kann ihm mit den Bachblüten, einer sehr leisen, zärtlichen Stimme und wohl dosierten Schmuseeinheiten auf die Dauer geholfen werden: Fang mit 5 Minuten an – intensiv. Und höre dann auf, sprich mit ihm dabei … sag ihm ruhig, warum Du aufhören möchtest. Unsere Katzen verstehen mehr als Du denkst … steigere die Dauer ganz behutsam … lobe ihn, wenn er während dieser Schmusemomente nicht gebissen hat oder agressiv war … auch Leckerlies können dann Wunder vollbringen … Streichel ihn immer so, daß er Deine Hand vorher sieht oder sogar an ihr geschnuppert hat (vorher nur mit klarem Wasser waschen – keine Seife und auch kein Restzwiebelgeruch 🙂 – sie muss nach Dir riechen!), evtl. sogar die Hände vorher mit Felifriend besprühen (kriegste auch beim TA) … Ach, es gibt so einige Tricks …
Mit dem Umzug dürfte er dann auch besser klarkommen – besorg Dir aber sicherheitshalber Rescue-Tropfen von dem TA – auch Bachblüten – sogenannte Notfalltropfen – sollte man immer im Hause haben – halten auch ewig und 3 Tage!
So, nun mach was draus 🙂 🙂
Hallo,
danke für die vielen Tipps. Bachblüten wollte ich ihm besorgen. Ich bin regelmäßig im Tierheim und da hat mir jemand den Tipp gegeben, dass in der Tierklinik jemand Beratungen über Bachblüten macht. Jetzt bin ich aber leider erst wegen der Wohnung nicht mehr im Tierheim gewesen, dann war die Frau nicht da und dann war ich wieder krank. Weiß auch nicht, wann ich da wieder hin komme. Vielleicht schaue ich am wochenende mal vorbei, ob sie zufällig da ist.
Das mit den Rescue-Tropfen habe ich auch schon gelesen, ich dachte aber, dass die eher dafür da sind, bei Unfällen den Tieren erst mal über den Schock wegzuhelfen. Deshalb dachte ich, ich muss erst mal zur Beratung, damit ich gezielt was gegen die Aggression bekomme und damit er den Umzug besser verkraftet. Wie verabreicht man denn eigentlich die Bachblüten? Übers Futter oder direkt ins Maul?
Das er Schmerzen hat, schließe ich mal aus, er hat mich auch schon angegriffen als er nur neben mir auf dem Sofa lag und ich ihn gar nicht berührt habe. Er hat halt so seine 5minuten. Ich hoffe mal, dass es besser wird, werde ihn erst mal nur kurz streicheln. Vielleicht lernt er ja, dass er bei uns nichts zu befürchten hat (bei den Vorbesitzern hat er ja öfters mal eine Gewischt bekommen). In die Füße beißt er ja zum Glück auch nicht mehr.
Er ist schon ein komischer Kater manchmal. Und sehr gesprächig. Wenn er sein Futter nicht schnell genug bekommt, miaut er immer lauter. Er meldet sich immer, wenn er was möchte. So ein Kater habe ich auch noch nicht erlebt. Bin zwar mit Katzen aufgewachsen, aber so ein gesprächiger hatten wir noch nie. Wenn ich da an den Kater von meinen Eltern denke. Der miaut nur wenn er Schmerzen hat. Ansonsten hört man von ihm nichts.