Hallo,
in meinem anderen Thread, in welchem ich gestern nach der Wirkung von Gentamycin gefragt, hatte ich ja schon berichtet, dass ich Toni gestern Abend zum Notarzt gebracht habe.
Heute Vormittag habe ich vom TA erfahren, dass Toni noch gestern Abend um 23:00 Uhr gestorben ist, nur knapp 4 Stunden nach der Einlieferung und nachdem Toni Gentamycin gespritzt wurde.
Ich bin total geschockt. Toni hatte keine Krankheitsanzeichen gezeigt. Nur kurz bevor ich ihn zum TA gebracht hatte, hatte ich beobachtet, dass Toni von einem anderen Hahn weggejagt worden war, Toni zu Boden stürzte und es daraufhin sehr lange dauerte, bis er mit Mühe wieder auf einen Ast klettern konnte.
Ich mache mir nun Vorwürfe, ob ich wirklich den besten TA erwischt habe. Aber gestern Abend fand ich so schnell keinen anderen einigermaßen vogelkundigen TA mehr.
Ich mache mir auch Vorwürfe, dass ich Toni beim TA auf sein Anraten hin gelassen habe und Toni nicht mit nach Hause genommen habe. Hätte ich ihn vielleicht retten können, indem ich ihn, wie ich es damals bei meinem kranken Benny tat, den Vogel zwangsgefüttert hätte?
Nun hat Toni dieses AB gespritzt bekommen und sein Kropf war leer. Der TA hatte gemeint, in Tonis Zustand würde sowieso keine Nahrung in seinem Körper bleiben, wenn man ihn zwangsgefüttert hätte.
Aber Toni hatte zuvor ja nicht mal gewürgt oder gespuckt! (Vielleicht hätte ich doch darauf bestehen sollen, ihn zwangszufüttern.)
Einen Kropfabstrich hat der TA gestern nicht mehr machen wollen; dazu sei der Vogel zu schwach gewesen, meinte der TA.
Nach der Mitteilung über Tonis Tod fragte ich den TA nach einer Obduktion. (Ich habe ja schließlich noch 13 weitere Vögel im Schwarm und möchte verhindern, dass mir da noch welche von der Stange wegkippen.)
Lapidare Auskunft des TAs: Der Zeitpunkt für eine Obduktion sei jetzt vor dem Wochenende wirklich ungünstig. Man könne den toten Vogel frühestens am Montag wegschicken. Das sei aber dann so spät, dass man viele Krankheitserreger dann nicht mehr erkennen könne.
Also habe ich den toten Toni mit nach Hause genommen. Der TA hatte ihn in eine Schachtel gepackt.
Ich habe die Schachtel noch mal geöffnet und Toni angeschaut, um mich von ihm zu verabschieden. Er hatte das Köpfchen nach vorne geneigt in die Brustfedern hinein und sah so aus, als wäre er recht friedlich eingeschlafen.
Toni ist (war) der grüne Welli, EGG 2, der hier auch in meinem Avatar zu sehen ist.
Ich bin derzeit nur noch am Heulen, weil ich darüber grübele, ob ein anderer TA dem Vogel besser hätte helfen können. Aber gestern fand ich keinen anderen; und irgendein TA musste ihm helfen.
Außerdem fand ich es sehr merkwürdig, wie dieser TA dem Toni gestern Abend die Spritze gesetzt hat: Ich habe schon vielen meiner Wellis Medikamente spritzen lassen. Bislang hatte kein einziger meiner Wellis einen Piepser beim Spritzen von sich gegeben.
Doch Toni machte gestern beim Spritzen ein Riesenspektakel. Mir wurde schon ganz übel. (Ich dachte, das kann doch nicht sein.)
Nach der Spritze blieb Toni 2 Minuten lang am Boden liegen auf einer Körperseite.
Das habe ich ja noch nie erlebt, dass es einem Welli UNMITTELBAR nach einer Spritze noch sehr viel schlechter geht als vorher!
Nach 2 Minuten krabbelte Toni aber wieder auf einen Sitzast. Er konnte sich also noch halten. Da machte ich mir wieder Hoffnung und dachte, wenn er doch bloß Nahrung im Körper hätte.
Der TA wollte ihn später mit Kolbenhirse füttern. Er sagte, dass AB müsste jetzt erst mal 2 Stunden wirken und ich solle das andere Futter aus dem Käfig entfernen (lose Körnermischung) und wieder mitnehmen, welches der Vogel, so der TA, in seinem Zustand jetzt sowieso nicht fressen könne.
Und heute Vormittag teilt mir der TA mit, dass Toni tot ist.
Ich kann und will nicht glauben, dass Toni vom TA optimal versorgt worden ist. Hätte ich
ihn bloß mit nach Hause genommen. Andererseits wollte ich Toni den Transportstress ersparen, weil das AB ja mehrere Tage lang gespritzt werden sollte.
Traurige Grüße
Brigitte