Ich will die Diskussion wirklich nicht auf den Menschen übertragen, aber wenn du schon das Glas Milch ansprichst, darf ich dir sagen, dass die ganzen Mangelerkrankungen (vorallem im Knochenbau fatal) bei Kindern erst aus der Zeit stammen, in der diese Empfehlungen abgegeben wurden. Grund: Das Eiweiß der Milch hemmt die Calziumaufnahme - wir sind eben keine Kälber.
Ein anderes menschliches Beispiel ist der Eisenmangel von Schwangeren. Interessant nur, dass dieser Mangel dafür verantwortlich ist, dass sich Bakterien im Mutterleib viel schwerer vermehren können (vielleicht kennst du eine ähnliche Geschichte von der Sichelzellenanämie und Malaria...) und dass die "Empfehlungen" ohne ärztliche Präparate kaum eingehalten werden können.
Hallo Bellatrix!
Ich weiß nicht, woher Du die o.g. Informationen hast, aber sie sind nicht korrekt. Natürlich wird die Kalziumaufnahme durch das Milchprotein nicht gehemmt. Und die schlimmsten Rachitisfälle bei Kindern stammen nicht aus der Zeit, in der das Milchtrinken in Mode gekommen ist, sie stammen aus der Kriegszeit und frühen Nachkriegszeit.
Nicht jede Schwangere hat einen Eisenmangel, weswegen auch nicht jede Schwangere Eisen substituiert bekommt. Eisenmangel wirkt sich auf die fetale Entwicklung negativ aus; dank der immer besser werdenden Schwangerenvorsorge und -betreuung ist inzwischen die Neugeborenensterberate so niedrig wie noch nie. Ein Zustand, den man unter anderem der Tatsache verdankt, daß Mängel erkannt und behoben werden. Neuralrohrdefekte wie ein offener Rücken sind durch ärztliche Präparate wesentlich zurückgegangen.
Zur Sichelzellkrankheit: Heterozygote Träger sind tatsächlich weniger anfällig gegenüber Malariaplasmodien? Um welchen Preis? Gesteigerte Neigung zu bakteriellen Infekten, wie z.B. Lungenentzündungen, Knochenentzündungen, Sepsis, sie bekommen Organinfarkte, aplastische Krisen. Da hätte ich lieber die höhere Anfälligkeit gegenüber Malaria.
Soviel dazu.... (Quelle: 5 1/2 Jahre Humanmedizinstudium ;) , und: Nein, ich bin kein Verfechter der alleinigen Schulmedizin, ich halte viel von ganzheitlicher Behandlung)
Zurück zur Katze. Ich halte das nicht für Marketingstrategie, ich halte es für eine Verbesserung der Ernährung. Vor allem in Hinblick darauf, daß Katzen früher meist nur Essensabfälle zusätzlich zu ihren Mäusen und gelegentlichen Vögeln bekamen. Ich stimme mit Dir vollkommen überein, daß Barfen sicherlich die artgerechteste Katzenernährung ist - aber hochwertiges Futter deswegen zu verteufeln, halte ich für falsch. Vor allem dann, wenn es sich um eine bekanntermaßen kranke Katze handelt!
LG
Meike