Hallo Lore!
Bei einem Vogel, der so lange alleine war, halte ich es auch für durchaus denkbar, daß es sich um eine Verhaltensstörung handelt. Allerdings beschreibst Du eben das Verhalten und Aussehen eines sichtbar kranken Vogels. Hinzu kommt der Kot. Das läßt mich vermuten, daß da eben doch was ist.
Was mir jetzt noch in den Kopf kommt, ist folgendes:
Möglicherweise bekam er die erste AB-Gabe vor der ersten Erregersuche. Unter Umständen kann, bei bestimmten Erregern durch ein nicht 100%ig wirksames AB der Erreger aus bestimmten Arealen entfernt werden, aber nicht aus allen. Möglich, daß im Magen-Darm-Trakt daher nichts mehr nachweisbar war/ist, aber nach wie vor ein Organbefall mit einem Bakterium/Pilz/Parasiten vorliegt.
Möglicherweise handelt es sich auch um eine virale Erkrankung (reine Spekulation, dafür weiß ich über den Vogel zu wenig). Der Nachweis von viralen Erkrankungen entgeht in der Regel dem Vogelroutinelabor. Danach müßte man gezielt suchen. Das ist kompliziert, zeitaufwendig und teuer; das gehört also absolut nicht zum Standard.
Möglich wäre auch, daß der Vogel eine Stoffwechselerkrankung hat. Da fehlt dann irgendein Enzym oder wird vom Vogelkörper defekt produziert. Ein fehlendes Enzym an der passenden Stelle könnte auch zu grünem Kot führen. Das wäre eine chronische Geschichte, der im Prinzip nicht beizukommen wäre. Allein die Diagnostik wäre vermutlich schon unvertretbar.
Hast Du mal mit den Vorbesitzern gesprochen und die gefragt, ob der Kot schon immer oder schon länger so aussah? Das spräche für einen chronischen Stoffwechselkrankheitsverlauf...
Das ist so das, was mir jetzt noch durch den Kopf schoß... ;)