Was denkt ihr darüber?
Wenn ich dir sage, dass ich unsere Hündin seit 20 Monaten komplett roh fütter, weißt du, was ich davon denke. ;)
Wenn ich die Verdauung eines Hundes mit dem eines Menschen vergleiche, ist es, als ob ich Birnen mit Äpfeln vergleiche.
Unsere Verdauung beginnt im Mund, der Speichel enthält die ersten Verdauungsenzyme. Deshalb zerkleinern wir auch möglichst fein mit den Zähnen, so wird alles schon damit vermengt. Der Hund schlingt runter und zerkleinert nicht, in seinem Speichel gibt es dies Enzyme nicht.
Die Magensäurde des Hundes ist wesentlich aggressiver als die des Menschen, sie verarbeitet rohes Fleisch und auch Knochen.
Der Darmtrakt des Hundes ist wesentlich kürzer als der des Menschen.
weil dieser gar nicht mehr wie die wilden Vorfahren leben würde.
Stimmt. Aber: Fertigfutter gibt es erst seit Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts. Vorher wurden Essensreste des Menschen gefüttert, oder auf dem Bauernhof gab es die Nachgeburten der Kühe oder Schlachtabfälle. Es ist kaum glaubhaft, dass sich innerhalb der letzten paar Jahrzehnte der Verdauungstrakt des Hundes so grundsätzlich verändert hat, dass Fertigfutter die optimale Ernährung ist.
So schnell geht es nun mal nicht, es dauert viele Jahrhunderte bzw. Jahrtausende, bis sich ein Organismus auf so gravierende Veränderungen angepasst hat.
Ich denke, dass das Problem vieler TÄ ist, dass sie ihre Kenntnisse über das Thema "Ernährung" von Hunden von Seminaren beziehen, die von Futtermittelherstellern gesponsert werden.
Meine Erfahrungen mit der Rohfütterung: Der Zahnstein bildete sich zurück, die Haut juckt nicht mehr, das Fell ist nicht mehr strohig, sondern weich, und sie pupst nicht mehr wie ein Weltmeister beim kleinsten Fitzelchen Fleischwurst. :D Bei vielen Hunden verschwindet der Mundgeruch. Und manch ein Hund, der dürr war, weil er sein Futter kaum anrührte, stürzt sich seit der Umstellung auf seine Futterschüssel.
Außerdem kann ich die Zusammenstellung selber bestimmen, Winnie soll z.B. wenig Calcium bekommen. Ich kann bei Allergien hervorragend eine Ausschlussdiät machen. Und manch einem Hund, der eine Allergie gegen Futtermittelmilben oder Futterzusätze hat, wäre geholfen, wenn er roh gefüttert werden würde.
Normalerweise versuche ich nicht, zum Rohfüttern zu bekehren, aber wenn du schon so genau fragst, kann ich nicht anders. ;)