Hallo Heidrun,
wir hatten vor vielen Jahren mal eine Schäferhündin aus zweiter Hand, die hat anfänglich auch große Schwierigkeiten mit dem Alleinsein gehabt.
Die ersten Tage hat sie endlos lange geheult, wenn man nur mal kurz zum Müll raus ist und die Tür hinter sich geschlossen hatte (wenn sie eine Katze sah, die sie zuvor als Spielkamerad hatte, konnte die locker noch einen zwei Meter hohen Zaun überwinden).
Wir haben dann auf Anraten vom Hundeplatz das Problem langsam gelöst, indem wir vor dem Alleinlassen mit ihr ausgiebig spazieren gegangen sind und dabei auch mit ihr gespielt haben (sie liebte es zu apportieren). Anschließend gab es zu Hause einen Knauknochen oder ähnliches zum Zernagen und sie verbrachte die Zeit nur im großen Wohn- und Essbereich, wo wir uns tagsüber immer aufhielten, es also auch intensiv nach ihren Menschen duftete. Die Küchentür war zu (die ging nämlich vom Esszimmer ab) und ebenso die Tür zum Flur. Meist war Betsy dann erst mal so fertig nach dem Gassigehen, dass sie ohnehi ein längeres Schläfchen hielt. Zumindest hat sie aber bald schon nichts mehr zernagt, was sie nicht zernagen durfte und auch das Heulen hat sie eingestellt. Länger als zwei bis drei Stunden war sie allerdings auch nie alleine und ein Spaziergang konnte an manchen Tagen schon auch gut zweieinhalb Stunden dauern. Dafür war der Abendspaziergang immer nur ganz kurz.
Nicht verhindern konnten wir allerdings, dass sie sich in unserer Abwesenheit auf dem Sofa zum Schlafen ausbreitete, wie wir öfter durchs Fenster beobachten konnten. Sobald sie unsere Schritte auf der Treppe gehört hatte, war sie ja unten und somit war nichts mit auf frischer Tat ertappen und schimpfen drin.Aber mit solchen Dingen kann man ja auch eher leben als mit zerlegter Einrichtung und entnervten Nachbarn, oder? :D