Hallo!
Bei mir tummeln sich im Augenblick 17 Vögelchen - 8 Wellis, 7 Zebrafinken und 2 Pennantsittiche - im Wohnzimmer im täglichen gemeinsamen Freiflug und ich muß sagen, daß es vor zwei Jahren "nur" 6 waren - 2 Wellis und 4 Finkchen. Angefangen habe ich übrigens mit 3 Zebrafinken. Mein Wohnzimmer ist recht groß, es hat 20 qm und das mit einem großen Durchgang verbundene Arbeitszimmer wird auch fleißig als Ausflugszone mit Erkundungen genutzt, insgesamt sind es dann 36 qm. Aber ich muß sagen, daß das auch das Ende der Fahnenstange ist, nicht nur, was die Größe der Räume angeht, auch die Voliere und der Käfig kann nicht mehr großartig größer gestaltet werden. Und dann kommen noch TA-Kosten hinzu, die bei mir im Augenblick mit drei chronisch kranken Wellis, einem gichtkranken Zebra und Pennant Spikey, dem alle 6 Wochen der Schnabel aufgrund einer Deformation geschnitten werden muß, doch recht hoch liegen.
Und genau das sind die Grenzen, wie ich finde: Der Raum, in dem alle genug Platz haben müssen, um sich auch mal aus dem Weg gehen zu können (bei mehreren Arten wichtiger als bei nur einer, da aber auch nicht unwesentlich), die Überschaubarkeit des Schwarms (man muß immer sagen können, ob ein Vogel sich nur jetzt oder immer so verhält) und die finanziellen Mittel (es kann ja auch mal sein, daß alle Vögelchen tierärztlich versorgt werden müssen - wozu es hoffentlich nicht kommt). Die Zeit spielt auch keine unwesentliche Rolle, aber normalerweise reicht eine Stunde täglich, um die Vögelchen zu versorgen und zu erkennen, ob einer nicht ganz auf der Höhe ist, wobei natürlich mindestens einmal pro Woche mehr Zeit fürs Großreinemachen da sein muß.
Dann möchte ich noch das Argument aufgreifen, daß zwei Wellis sind kein Schwarm sind und in Australien hunderte Wellis zusammenleben.
Auch meine Acht sind in dem Sinne kein richtiger Schwarm, aber die Lebensbedingungen wie in Australien kann man in einem Wohnzimmer halt nicht nachvollziehen, hier sind halt durch die Mauern Grenzen gesetzt. Aber zwei Wellis zu halten, ist artgerechter, als nur einen zu haben, und alles darüber hinaus ist dann vom jeweiligen Besitzer abhängig.
Und noch ein interessanter Punkt nebenher: In einer Studie über Zebrafinken wurde festgestellt, daß Zebrafinkenküken "intelligenter" werden, je größer der Schwarm ist, in dem sie aufwachsen. Je größer der Schwarm ist, desto mehr Eindrücke/Informationen muß ein Zebrafink verarbeiten und desto vernetzter ist sein Gehirn, es entwickeln sich mehr Nervenbahnen als bei einem kleineren Schwarm.
Und durch eigene Beobachtungen habe ich festgestellt, daß auch Wellis mehr von ihrem Charakter zeigen, wenn mehr als zwei da sind. Bart und Lisa waren zu zweit recht trübe Tassen, jetzt sind sie zwei Persönlichkeiten.