Hallo ihr Lieben,
wir hatten übers Wochenende Jule, den Hund des Vaters meines Freundes, zu Besuch.
Jule ist 13 1/2 Jahre alt und hält seit ein paar Monaten kaum mehr dicht. Will sagen: Sie ist inkontinent.
Wir hatten sie vor einigen Wochen schon mal für ein Wochenende bei uns und da mussten wir alle 1 1/2 Stunden einmal mit ihr raus. Dieses Mal waren es am ersten Tag jede Stunde und am zweiten Tag konnten wir das gar nicht mehr abschätzen, denn da hat sie mal eine komplette Stunde nicht gepullert und das nächste Mal kamen wir von einem halbstündigen Spaziergang zurück und als mein Freund ihr, gerade in der Wohnung angekommen, die Füße sauber machte, pinkelte sie ihm auf die Hand. :nixweiss:
Sie hat es gar nicht gemerkt.
Sie hat auch ständig Durst. Kann es sein, dass sie Diabetes hat? Gibt es das bei Hunden?
Sie bekommt nachts ein Medikamt, das auch sehr viele Nebenwirkungen hat, damit sie 6 Stunden lang nicht „ausläuft“. Mit der Dosis für die Nacht ist bereits die Tageshöchstdosis erreicht.
Ein weiters Mako: Sie vergisst, wo ihr Knochen liegt. Man denkt, dass sie das einfach nich mehr weiß. Genauso, dass sie einfach vergisst, einen Haufen zu machen. Man muss es ihr erst sagen, dann schaut sie einen fragend an und setzt sie sich brav hin und verrichtet ihr Geschäft. :nixweiss:
Gibt es bei Hunden sowas wie Alzheimer?
Das mit dem Spazierengehen klappt auch nicht mehr so recht. Sie ist gestern einfach mit den Vorderläufen eingeknickt und mit der Schnauze auf den Boden geknallt. Das tat mir so unglaublich leid… ;( Es sah so aus, als würden sie einfach die Kräfte verlassen… Oder als würde sie vergessen haben, dass sie ja laufen musste.
Am Dienstag, den 03. Juli hat Jule einen Termin in der Tierklinik in Hannover. Dann wird sie aufgrund ihrer Inkontinenz untersucht und es wird geschaut, ob sie diesbezüglich operiert werden kann.
Ich möchte gerne eure Meinungen dazu hören. Jule ist, wie gesagt, eine alte Diva und ich möchte wissen: Wie stehen ihre Chancen? Habt ihr Erfahrungen damit? Was kann in der Tierklinik gemacht werden? Warum knickt sie beim Laufen ein?
So viele Fragen… Ich hoffe, ihr könnt sie mir beantworten.
Liebe Grüße!
hallo,
das tut mir ja sehr leid mit der kleinen jule… eine bekannte hatte einen hund gehabt und sie hatte ehnliche symptome. der hund war schon fast 15 jahre alt… und das ist ein stolzes alter…
ich drück der jule ganz feste die daumen, das das bald alles wieder besser läuft… sowas hat mich jetzt sehr berührt…
ich hoffe das sie nichts schlimmes hat… was wir alle glaub ich hoffen…
;(
:daumen:
wir brauchen jetzt hier noch mehr daumen…. 😉
grüsse….
steffi und die kleine fienchen
Hallo,
Hunde altern genau wie wir Menschen. Es gibt durchaus Hunde, die dement werden(Orientierungslosigkeit, Vergeßlichkeit etc.). Verhaltensänderungen sind auch möglich. Das kann wirklich passieren.
Mit dem Einknicken der Füße kann ich mir Verschleißerscheinungen in den Gelenken vorstellen. Das wird die TiHo in Hannover sicher per Röntgenaufnahme feststellen können. Es sollte geklärt werden, ob der Hund Schmerzen hat. Athroseschmerzen werden beim Hund
erfolgreich mit Metacam behandelt. Man kann die Symptome lindern, aber die Verschleißerscheinung wahrscheinlich nicht mehr beheben.
Die Inkontinenz und der viele Durst können auf einen Nierenschaden hindeuten. Ich kenne einen alten Schäferhund, der das auch hat. Er muß regelmäßig zum Tierarzt und die Wasseransammlungen im Körper werden ihm abgepumpt. Sonst geht es ihm recht gut.
Generell sollte man sich überlegen, wie hoch das Narkoserisiko bei einer Operation ist. Ein alter Hund wird eine Narkose wahrscheinlich schlechter vertragen als ein Junger. Da können euch aber die Tierärzte beraten.
Generell sehe ich da zwei Wege :
1. Für ein schmerzfreies restliches Leben sorgen und dem Hund OP-Streß ersparen (und das Risoko). Es kann sein, daß der Hund dann nicht mehr ganz so lange lebt, aber er hatte ein friedliches Leben.
2. Die „Zipperlein“ mit OP und sämtlichen Methoden behandeln. Das könnte mehr Streß bedeuten, aber dafür könnte der Hund evtl. länger leben. Mein Favorit ist dies nicht wirklich.
Das kann man dann nur in Verbindung mit den Tierärzten entscheiden. Ich würde auch immer mit den Ärzten offen über alle Alternativen sprechen. Das gibt euch eine bessere Entscheidungsgrundlage.
Ich drücke alle Daumen für die liebe Oma.
Hallo Corrinna,
ja, es gibt auch bei Hunden Demenzerkrankungen im Alter.
Die Symptome, die Du beschreibst, habe ich bei Lena auch. Zum Glück ist sie noch etwas länger dicht, bei ihr braucht der Blasenschließmuskel einfach länger, um sich wieder zusammenzuziehen und dadurch tropft sie nach.
Bei Lena wird es auch schlimmer, wenn sie unter Stress steht, dann werden die Tropfen langsam aber sicher zu Pfützen und Seen, auch wenn ich gerade erst mit ihr draussen war. Ich habe hier den ganzen Tag die Terrassentür offen stehen, so dass sie jederzeit raus kann. Das peilt sie auch noch, dass es in der Wiese doch angenehmer ist, als im Haus.
Auch dass sie draussen quasi vergisst, ihr großes Geschäft zu machen, kenne ich. Leider macht sie nicht auf Kommando, so dass ich später noch mal mit ihr raus muß und hoffe, dass wir niemandem begegnen, sonst vergißt sie es wieder… Nun ja, das Alter halt. Ich weiß nicht, wie ich mit 98 bin :nixweiss:
Wie kann man der Diva nun helfen? Ich würde versuchen, ihr unnötigen Stress zu ersparen. Das wirkt bei Lena am besten.
Lena bekommt gegen das dauernde Tröpfeln Causticum Hahnemannii. Damit haben wir das lange Zeit gut im Griff gehabt. Inzwischen haben wir noch die Minimal-Dosis Propalin dazu. Damit ist sie gut dicht.
Gegen die „Vergesslichkeit“ (ich muß mein Geschäft machen, ich muß die Füße hochheben etc.), kann man versuchen, etwas Durchblutung förderndes zu geben. Das gibts für Hunde genauso wie für Menschen. Ansonsten bleibt Dir nichts anderes übrig, als es hinzunehmen, dass sie dement wird/ist.
Ich würde in der TiHo abklären lassen, dass mit der Blase/den Nieren nichts organisches ist und Diabetes ausschliessen lassen. Sollte es Diabetes sein, gibt es auch dafür inzwischen gute Medikamente. Damit sollte das übermäßige Trinken aufhören und ein Nierenschaden begrenzt/abgewendet werden. Auf alle Fälle würde ich auf salzarme Kost achten und lieber Trockenfleisch wie Lammohren oder Ochsenziemer als Leckerlie geben und gebackenes wie Hundekekse oder weiche Kauknochen weglassen.
Ich drück Euch die Daumen, dass ihr die „schlimmsten“ Alterserscheinungen in den Griff kriegt. Ansonsten habe ich für mich entschieden, dass sowas einfach dazugehört.
Edit: Es gibt für die meisten Veterinärmedikamente ein entsprechendes Humanpräparat. Wenn ihr eine Hausapotheke habt, versucht mal über den Wirkstoff das Humanmedikament zu kriegen. Das ist meistens billiger und der Beipackzettel mit den Nebenwirkungen ist ausführlicher. Ich weiß z.B. seither, warum Lena nach einem bestimmten Schmerzmittel laufend erbricht ….
Da ist wohl nur Umsicht und Nachsicht möglich.
Ich habe ein wahres Altersheim hier, der älteste ist 14 und taub und fast blind (der ist aber noch dicht) der Rest der Oldies ist auch dement und inkontinent und teils halsstarrig.
Meine arme Haushaltshilfe wird auch mal ohne Grund ins Bein gebissen.
Ich glaube ich muß da einfach durch und ihnen den Rest des Daseins noch ein bischen angenehm machen, aber anfangen im Sinne von „ich habe Hunde und spaß“ kann man mit den Altenheimern nicht mehr viel.
Knuddeln, fressen und Ruhe haben das ist es was sie mögen.
von meiner bekanntin hat dwer hund ein tumor gehabt, der aber zu spät endeckt worden war… und den hund habe ich nur drei monate gesehen und kennengerlent….
wir brauchen alle daumen die wir haben, damit es ihr einigermassen besser geht….
ich hoffe das sie nicht was schlimmes hat….
:daumen: :daumen: :daumen:
daumen drücken steffi und fienchen
Ich danke euch für eure zahlreichen schnellen Antworten.
[ img ] Ach herrje. Dann scheint das wohl mit dem Alter normal zu werden!? Und haben sie alle die gleichen Gründe für die Inkontinenz?
(Was genau ist „halsstarrig“?)
Oh ja, das mag Jule auch gern. 😀 Schmusen, schmusen, schmusen…
Ach herrjemine… [ img ] Armes, kleines Julchen…
Oh man… wahrscheinlich hast du Recht. Es ist so fies, dass man als Mensch in so eine Lage gebracht wird, über ein anderes Leben (Tierleben) entscheiden zu müssen. Das ist einfach eine undankbare Aufgabe. Seid doch mal ehrlich.
Ja, ich werde Günnis Papa den Tipp geben, dass er sie gezielt auf Blase/Niere und Diabetes untersuchen lassen soll. Aber ich denke, dass die Ärzte das sowieso machen werden.
Ich hoffe wirklich, dass es sich bei Jule um Diabetes und nicht um etwas Schlimmeres handelt, wenn ihr sagt, dass es für Diabetes heutzutage schon gute Therapiemethoden gibt.
Was das Futter angeht: Jule bekommt seit Jahren nur noch Trockenfutter (nachdem sie so viele Tumore bekommen hatte, hat ein Tierarzt das empfohlen).
Und noch eine Frage: Sie riecht immer ganz fürchterlich doll. Ganz streng… [ img ] Kann das an der Nahrung liegen? Oder gar auch an dem Älterwerden? Oder ist das einfach ihr Eigengeruch.
Als sie hier war, hat sie mich täglich angepupst. Das war nicht lustig!! [ img ] Aber ich konnte ihr einfach nicht lange böse sein!! 😉
Vielen lieben Dank für deine Anteilnahme.
Und euch anderen selbstverständlich auch. Und vielen Dank nochmal für die hilfreichen Tipps.
Hallo,
das Riechen kann von schlechten Zähnen kommen. Diese können aber nicht immer emntfernt werden, weil das Narkoserisiko für manchen alten Hund zu hoch ist (evtl. Herzprobleme etc.).
Es gibt auch organische Ursachen, daß der Verdauungsapparat nicht mehr richtig funktioniert. Menschen mit Magenproblemen können ja auch unangenehm aus dem Mund riechen.
Ja, es ist wirklich gemein, wenn man für das Tier entscheiden muß, wie das weitere Leben verläuft. Ich mußte das hier schon oft für Vögel tun. Ist im Prinzip das Gleiche. Ist nie schön.
…und Nierenprobleme sorgen für müffeln.
Alte „Leute“ riechen komisch :nicken:
Das ist sehr hilfreich, danke.
Ich werde es an Günnis Papa weitergeben.
Günnis Papa war mit Jule in der Tierklinik.
Dort wurden sämtliche Untersuchungen durchgeführt und sie sind zu folgendem Ergebnis gekommen:
Jule hat eine vergrößerte Nebenniere.
Das ganze wird nun mit Hormonen behandelt und soll die Inkontinenz stoppen. :nixweiss:
Ich bin mal gespannt, ob das funktioniert. Wäre der kleinen Maus ja zu wünschen! :nicken:
Kann mir jemand sagen, für was die Nebenniere verantwortlich ist und wo das Risiko dabei liegt, wenn sie vergrößert ist?
Und eine Frage habe ich noch: Kann man Tiere eigentlich krankenversichern?? :nixweiss:
Liebe Grüße von uns!
Hi,
zu der vergrößerten Nebenniere kann ich Dir leider nicht viel sagen. Es gibt Krankenversicherungen für Tiere, aber ich bin mir nicht sicher, ob sich das für eine kranken Hund lohnt. In dem Fall wird wohl die Prämie recht hoch sein.
Es wäre ja schön, wenn das mit Jules Nebenniere in den Griff zu bekommen ist.
Die KV nehmen keine älteren Tiere und bestehende Krankheiten werden eh ausgeschlossen.
:nicken: Das ist ja auch bei diversen „Menschen-Versicherungen“ (Lebensversicherung, Berufsunfähigkeitsversicherung…. etc.) so. Ich wollte einfach nur wissen, ob so etwas überhaupt existiert! Aber das ist ja gut zu wissen!!
Ja leider ist das so, ich bin auch inkompatibel bei KVs obwohl ich sicher mehr auf mich achte und fitter bin als viele „Gesunde“
Wir hatten unsere Hunde vor ca 20 jahren schon bei der Uelzener versichert.
kostete damals 25 DM pro Hund und Monat.
Welpen ab 4 Monate, bezahlt wurden 80% außer Kastration und Wurmkur.
Nach 3 jahren flogen alle Hunde raus weil wir inzwischen „krank“ waren.
also keine chance einen jungen Hund zu versichern um als alter Hund teurer Behandlung ersetzt zu bekommen.
Dann lieber ein Sparbuch wo man monatlich was einzahlt.
Ja, da hast du wohl Recht. :nicken: Obwohl man anmerken muss, dass Sparbücher so wenig Zinsen geben, dass es nicht einmal die jährliche Inflation ausgleicht. Aber es gibt ja auch noch andere Wege, sein Geld anzulegen. Da gibt es dann 3% und kann sich da in Ruhe selbst vermehren! 😉
Aber dies ist ja ein Hundeforum und kein Finanzforum! :daumen:
3,8% bei Comdirekt zb, einfach online monatlich überweisen und jederzeit rankommen.
Sparbuch war mehr so allgemein gemeint, so wie man mit „Tempo2 ein Papiertuch meint was nicht immer von der Firma stammt. 😀
Hallo Corinna,
wir haben unserem alten Bobby einen Edelstein ins Wasser gelegt, einen Aquamarin. Jeden morgen lag ein See im Flur, nachdem wir ihm den Stein gegeben hatten wurde es besser und zum Schluß war nichts mehr.
Außerdem haben wir ihm in der Nacht nicht so viel „Raum zum aufpassen“ gegeben. Unser Bobby „mußte“ mit 13 Jahren auf die Küche und den Flur aufpassen (oder hat es getan, weil es so in ihm drin steckte). Zum Schluß hat er nur noch die Küche gehabt und sich wohler gefühlt – er war nicht mehr so überfordert.
Hier sind alle Daumen und Krallen für Jule gedrückt! 14 Jahre ist ein stolzes Hundealter, under Bobby wurde auch so alt.
Liebe Grüße
Susanne
Hallo Susanne,
dass du viel mit Edelsteinen gemacht hast, habe ich ja schon in der Plauderecke gelesen. Einen Aquamarin? Wo bekomme ich den? Im Esotherik-Shop? Woher weiß ich, dass das wirklich ein richtiger Aquamarin ist? :nixweiss: Kenne mich damit überhaupt nicht aus.
Und wie groß muss der sein? Nicht, dass Jule den aus Versehen verschluckt.
Hallo Corinna,
im Esotherik-Shop ja. In einem guten Shop gibts auch gute Steine. Hast du Freunde/Bekannte die sich in solchen Dinge bei euch aus kennen?
Unser Stein war sehr klein, so ca. 1,5 cm x 2 cm. Bobby hat ihn nie verschluckt, nicht einmal ins Maul genommen. Der Stein hat immer im Napf gelegen.
Google doch mal nach einem Aquamarin, dann kannst du sehen wie er aus sieht.
Liebe Grüße
Susanne
Man könnte aber auch dass Wasser in einer Kanne mit dem Stein ziehen lassen und nur das Wasser in den Napf schütten.
Das wäre vom hygienischen Punkt betrachtet noch sinnvoll, weil der Stein ja sonst häufig gesäubert werden muß.
Ich lasse Steinwasser gerne 12 Stunden ziehen, dann ist es schön „stark“
Das kenne ich auch. Wir haben auch eine Zeit lang Quellwasser gekauft und zusätzlich Steine über Nacht hinein gelegt.
Gesäubert haben wir die Steine ein mal pro Woche unter fließendem Wasser.
Ich werde gleich morgen mal losziehen und einen Aquamarin für Jule kaufen.
Sie wird jetzt übrigens operiert: Nebenniere wird entfernt.
Für was genau ist der Aquamarin im Wasser nun gut? Für gegen Inkontinenz?
Ja, genau, Corinna, „für gegen Inkontinenz“. Habe ich damals in einem Edelsteinforum gelesen und ausprobiert. Bei unserem Bobby hat es geholfen.
Viel, viel Glück und gute Besserung für Jule.
Ich danke dir, Susanne! :sabber: