Federn abgebrochen!!!

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Gefragt 19, Jul 2003 in Vogel-Krankheiten von Sandybirdy (3,620 Punkte)
Hallo!

Hab ein Problem mit meinem einen Welli! Dem sind an einem Flügel zwei große Federn abgebrochen. Erst dachte ich, das wäre nicht so schlimm, aber er hat doch arge probleme beim fliegen, und stürzt auch oft ab. Jetzt meine Frage: Kann die verbliebenen Federkiele ein Tierarzt raus ziehen, damit neue Federn nachwachsen? Ich wollte damit eigentlich bis zur Mauser warten, aber die denken momentan nicht daran, das Federkleid zu wechseln. Und nun mache ich mir Sorgen, daß er sich beim Fliegen weh tut wenn er mal wieder abstürzt. Kann mir hier jemand einen Tip geben? Machen Tierärzte sowas wie Federn ziehen oder geht das nicht?

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Beantwortet 20, Jul 2003 von Twin2Towers (9,960 Punkte)
Hallo Sandy,

auch wenn dein Welli nun abgebrochene Schwungfedern hat, so wäre es mehr Stress für ihn, wenn diese Federkiele gezogen würden.

Die kommen ganz gut ne Weile auch so aus, und spätestens bei der nächsten Mauser wachsen die ja eh wieder nach.

Außerdem vermute ich mal, daß kein VERNÜNFTIGER TA aus DIESER Situation die Reste der Federkiele zieht.

Ich würde eher noch VERSUCHEN herauszubekommen, wodurch die Federn überhaupt abgebrochen sind. Nicht, daß es eine ungeahnte Quelle gibt und es wieder passiert.

Auch ICH an Deiner STelle, würde nichts weiter machen. WENN deinem Welli was stört, dann wird er sich die Kiele eh selber soweit abknabbern, bis nichts mehr störend wirkt. Das regeln die selbst.
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Beantwortet 20, Jul 2003 von Brigitte (131,540 Punkte)
Hallo Sandy,

ich würde auch, wie Angela schon sagte, gar nichts tun, außer eben zu versuchen herauszufinden, warum die Federn abgebrochen sind. (Unfall?, Vitaminmangel? etc.)

Meine Nymphenhenne (habe 11 Wellis und 2 Nymphen) hat sich mal an einer Halogen-Stehlampe die Schwanzfedern angeschmort, auf welcher sie gelandet war.

Daraufhin haben wir diese Lampe mit Volierendraht übergittert, damit so etwas nicht mehr passieren kann.

Die Henne konnte zwar noch fliegen, aber es sah schon blöd' aus. Wir haben damals die angeschmorten Federn NICHT ziehen lassen. Sie sind bei der nächsten Mauser von allein ausgefallen und sehr schön wieder nachgewachsen.

Du solltest jetzt nur, wenn der Welli Freiflug hat und abstürzt, darauf achten, dass er sich nicht weh tut und nicht in irgendeine dunkle Ecke fällt, aus der er nicht mehr herausfindet.

Aber die Vögel merken oft selber, wenn sie eine Verletzung oder eine kleine Behinderung haben, recht schnell, dass sie zurzeit nicht fliegen können und versuchen es dann in dieser Zeit auch nicht mehr so oft.

Viele Grüße
Brigitte :) :)
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Beantwortet 20, Jul 2003 von Sandybirdy (3,620 Punkte)
Hallo!

Jetzt ist ihm noch eine Feder da ausgefallen, also mit fliegen wird es erst mal nix. Ich mache mir nur sorgen um ihn. Zum glück gibt es hier keine Ecken, hinter die er fallen kann, schätze aber, er hat das fliegen momentan aufgegeben. Ich werde trotzdem mal zum TA gehen, damit ich weiß, was mit ihm los ist. Ich denke mal, die Federn sind kaputt gegangen, weil es mal einen Streit in der Voliere gab, und da hat ihn wohl jemand dran gezogen. Die Federn hingen dann total verbogen, und er hat sie dann wohl entsorgt, da die ihn doch arg gestört haben.
Naja, ich hoffe, er hat nix schlimmes.
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Beantwortet 20, Jul 2003 von Ute (6,000 Punkte)
Hallo,
mein Morris hat sich auch mal zwei Federn abgebrochen und hat geblutet wie abgestochen :( . Als ich nach Hause kam habe ich nur noch Blutspritzer im ganzen Zimmer gesehen und ein bedröppelter blutverschmierter Vogel.
Ich bin damals direkt zum TA, der die abgebrochenen Kiele gezogen hat und mir Medikamente gegen den Blutverlust und gegen Infektionen mitgegeben hat.

Es hat zwei Wochen gedauert, dann konnte Morris wieder fliegen.
Wenn keine offene Wunde vorliegt, würde ich mir den TA auch sparen. Die nächste Mauser kommt garantiert ;) .
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Beantwortet 20, Jul 2003 von Sandybirdy (3,620 Punkte)
Dann hoffe ich mal, daß es nix schlimmes ist :(
Und warte doch bis zur mauser.
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Beantwortet 20, Jul 2003 von >>Ramona<< (7,660 Punkte)
Hallo!

Hast du den Vogel relativ neu, ist er noch jung?
Wenn dies der fall ist, kann das auch ein Zeichen von Polyoma sein, da fallen die Federn nicht immer aus, sondern brechen regelrecht ab!
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Beantwortet 20, Jul 2003 von Sandybirdy (3,620 Punkte)
Hallo!

Er ist ca. sieben bis acht Monate, und ich hab ihn schon seit 6 monaten. Was ist das denn für eine Krankheit?
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Beantwortet 21, Jul 2003 von Soee (7,640 Punkte)
Zu Polyoma:

Die Polyoma-Infektion

Ein Beitrag , um auf die Problematik der Polyoma – Infektion hinzuweisen,
die leider in den letzten Jahren in vielen Sittich- und Papageien – Beständen Einzug gehalten hat.
Der Polyoma – Virus gehört zu der Gruppe der Papovaviren und ist auf Grund seiner hohen Sterblichkeitsrate bei Jungvögeln sehr gefürchtet und leider nur sehr selten erkannt.

Polyoma ist ein sehr kleiner Virus, der über Staub und Körperflüssigkeiten innerhalb von kürzester Zeit einen ganzen Vogelbestand infizieren kann. Es kann bei Jungvögeln nach Ansteckung innerhalb von 15 – 20 Tagen zu Todesfällen kommen. Tiere bis zu einem Alter von 2 Jahren sind besonders anfällig.

Diese Krankheit ist auf Grund der verschiedenen klinischen Symptome so gefährlich. Dadurch erkennen viele Halter und Züchter nicht den wahren Grund der Todesursache.

Die Papageien zeigen innerhalb der akuten Krankheitsphase leider nur sehr wenige Symptome, die auch andere Krankheiten hervorrufen, wie z. B. Abmagern, Federverlust wie bei PBFD , Stoffwechselstörungen mit blutigen Ausscheidungen und allgemeine Apathie. Der Tod tritt sehr plötzlich ein. Manchmal kann man unter der Haut Blutungen erkennen. Polyoma hat in Holland, Belgien und den USA und leider auch zunehmend in Deutschland in großen Beständen enorme Schäden (z. b. in der Zucht von Halsbandsittich–Mutationen ) hervorgerufen. Es sind leider mittlerweile viele Papageien- und Sitticharten betroffen.

Man kann 2 Stadien der Polyoma - Infektion beschreiben:

Bei akutem Verlauf sterben bis zu 100 % der gehaltenen Sittiche und Papageien innerhalb kürzester Zeit
Bei einem chronischen Verlauf sterben wenige Tiere.
Leider gibt es dann ein noch ernsteres Problem, nämlich daß die Überlebenden ihr ganzes Leben lang Virusträger sein können. Je nach Konzentration im Blut der infizierten Tiere kommt es unter Streß zu einer erhöhten Virusausscheidung und damit zu einem erhöhten Infektionsrisiko für andere Tiere. Falls solche Papageien und Sittiche einmal brüten, werden sie auch die Jungtiere infizieren und somit geht das Drama von vorne los.

In Amerika ist man dazu übergangen, zur Vorbeugung und bei Ausbruch von Polyoma alle Papageien und Sittiche zu impfen. Der Impfstoff ist umstritten, sehr teuer , in Deutschland nicht zugelassen und nicht so gut verträglich. Die Impfung muß zudem auch jedes Jahr wiederholt werden.

Nur eine Sektion mit spezieller Untersuchung auf Viren bringt die Ursache ans Licht. Leider werden immer noch zu wenig verstorbene Papageien eingeschickt. Die Gründe hierfür sind vielseitig. Viele Halter haben Angst vor der anzeigepflichtigen Krankheit Psittacose, die z.T. ähnliche Symptome aufweist, oder scheuen die Arbeit und / oder das Geld, die verstorbenen Tiere zur sachgemäßen Sektion in die Spezialinstitute zu senden.

Wie bei PBFD gibt es die Möglichkeit, mittels einer DNA–Analyse von Blut- oder Gewebematerial den Virus zu entlarven. Diese Untersuchungen sind zwar kostspielig , aber hochspezifisch ( Bei frisch infizierten Tieren kann der Virus möglicherweise noch nicht nachgewiesen werden, besser ist, dann ein paar Wochen später noch einmal zu testen )

Der Tip an Papageienhalter kann also nur sein:

Alle gehaltenen Papageien und Sittiche müssen auf das Vorhandensein des Virus getestet werden und neue Tiere sollten erst nach sicherer negativer Probe in einen Bestand eingesetzt werden. Falls Sittiche in der Umgebung sitzen, die auf Grund der entstehenden Untersuchungskosten nicht untersucht wurden, sollten getestete Vögel nicht im gleichen Luftraum ( z.B. Glasvolieren mit Zwangs - Be- und Entlüftung , räumliche Trennung ) mit diesen Tieren sitzen. Dieser Virus ist auch über Staub auf der Kleidung übertragbar. Eine einwandfreie Hygiene ist absolut notwendig.

Es wäre sehr wünschenswert, wenn Sittich – und Papageien - Halter ihre Tiere vor dieser todbringenden Krankheit schützen würden.


AUS: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.papageien.org/THOKI/HTML/polyoma.htm">http://www.papageien.org/THOKI/HTML/polyoma.htm</a><!-- m -->

Also ich würs sicherheitshalber zum TA fahren. Es könnten auch Parasiten sein, die die Federkiele "absägen", das gibt es auch. Ich würd es auf jeden Fall klären, bevor noch der ganze Bestand gefärdet wird.

:wink:
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Beantwortet 21, Jul 2003 von Sandybirdy (3,620 Punkte)
Vielen Dank für Eure Antworten. Also, ich habe entschieden, ich rufe bei der Klinik in Gießen mal an und lasse mir einen Termin geben. Die federkiele bleiben dran, aber ich lasse den ganzen Piep auf Krankheiten durchchecken.
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Beantwortet 22, Jul 2003 von Anonym
Hi Sandy,


ich würde an Deiner Stelle dann mal diesen Beitrag hier ausdrucken und mit zum TA nehmen. Nicht alle, selbst vogelkundige Täé kommen auch direkt auf alle möglichen Krankheiten.
Dafür ist ja auch ein solches Forum da; man kann von den Erfahrungen vieler Halter profitieren.
so schlimm es auch klingt: aber gerade aus schlechten Erfahrungen und den Fehlern in der Haltung lernt man ja wohl am meisten.!
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Beantwortet 24, Jul 2003 von Sandybirdy (3,620 Punkte)
:eek: Da fällt mir gerade ein: Ich könnte die Krankheit aus der Zoohandlung mitgebracht haben!!! Dem welli, den ich von da hatte, ist 2 x die Schwanzfeder ausgefallen. Ich hab mir da aber keine weiteren Gedanken gemacht, denn mittlerweile sitzt sie fest. Wenn es nun Polyoma ist, was kann ich dagegen tun? Impfstoff, hab ich oben gelesen. Für die anderen, damit sie das nicht bekommen. Heißt das dann auch, ich kann mit ihm nicht züchten? Schätze dann wohl nicht :( Na gut, dann brauch ich auch erst mal nicht für die Prüfung lernen :D
Ich werde dann wohl auch den anderen Welli mit zur Untersuchung nehmen, denn der hat es mir ja dann wohl eingebracht. Und wenn es so ist, lasse ich alle impfen.
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Beantwortet 24, Jul 2003 von Manu (65,400 Punkte)
Hallo sandy,
also ... zum Thema Polyoma, es könnte shcon sein, daß du dir das eingefangen hast. Jeder von uns kann es sich eingefangen haben ohne es zu wissen.

Züchten mit einem Bestand, in dem Renner sind, ist höchst kritisch, aber umstritten. Man sollte eine zuchtpause machen und danach kann man relativ rennerfrei züchten, dazu muß man allerdings die Renner "entfernen" ... :cry:

Impfen kann man nicht gegen Polyoma, vermutlich haben sich deine anderen eh schon infiziert. Der Impfstoff ist in Deutschland nicht zugelassen, leider! :(
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Beantwortet 24, Jul 2003 von Sandybirdy (3,620 Punkte)
Ja, hab ich übersehen, geht nur in USA. Irgendwie doof. Hatte in nächster Zeit ein Vogelzimmer geplant, und wollte mindestens noch 6 Stück dazu setzen. Und züchten wollte ich dann auch. Das kann ich jetzt wohl alles vergessen. Vogelzimmer ja, aber ich werde ewig nur die vier haben können. Es ist doch echt zum :x :x :x !!!!
Wenn ich da noch mal in dieser ###-Zoohandlung vorbei schaue, dann können die was erleben! Die Quarantäne hatte ich ja eingehalten. Aber da das erst nach zwei Monaten angefangen hat, hat die mir nix gebracht.

Drückt mir bitte die Daumen, daß es nix ist!!!
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Beantwortet 25, Jul 2003 von Manu (65,400 Punkte)
Hallo Sandy,
ich kann dich trösten, ich habe 16 Wellensittiche und mein erster (!) war ein Renner, unwissentlich! Es ist nunmal so, daß man in Zoohandlungen nie sicher sein kann, ob ein Vogel fliegt und selbst daß er ei nwenig fliegt, ist kein Beweis für gesunde Vögel in Bezug auf das Virus, leider.

Noch dazu nutzt die Quarantäne gar nichts bei Polyoma. Die Vögel scheiden ihr Leben lang das Virus aus und infizieren andere Vögel. Renner werden aber im Durchschnitt nur etwa 1 Jahr alt, so war es bei meinen beiden auch, leider sind sie beide innerhalb einer Woche verstorben vor Kurzem. Nun habe ich einen durchseuchten, rennerfreien Bestand. Frei zum Züchten, zumindest werde ich versuchen zu züchten. Solang keine Renner fallen.
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Beantwortet 25, Jul 2003 von Sandybirdy (3,620 Punkte)
Hallo!

War heute in der Klinik, und die wollen ein paar Federn einschicken. Milben hat er nicht, da haben sie nach geschaut. Die TA meinte, es würde eher so aussehen, als würde er sich die Federn abbeissen :? Sie meinte, die Federn würden alle noch sehr fest sitzen, und es sähe nicht nach Polyoma aus. Aber das weiß ich erst in ca. 10 Tagen. Ich hab ihn jetzt erst mal extra gesetzt, damit er nicht ständig von den Anderen geärgert wird, und es scheint ihm zu gefallen. Er macht einen recht zufriedenen Eindruck.
Wenn er sich wirklich die Federn abbeisst, weiß ich wohl auch, warum. Ich denke, die Gesellschaft der anderen gefällt ihm nicht. Die ärgern ihn auch öfter.
Aber ich berichte, wenn ich mehr weiß!
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