@ sony:
na vielleicht meinen wir dasselbe und reden nur aneinander vorbei:
also, meine meinung mal zusammengefasst:
die meisten hundebücher stützen sich auf das alte bild eines wolfsrudels, wenns um hundeerziehung geht:
ein rudel hat eine feste rangordnung, der stärkste, dominante wolf (und wölfin) führt das rundel an. durch rangordnungskämpfe wechseln die positionen der wölfe.
übertragen auf die menschliche familie heißt das:
der hund will rundelführer sein. er nutz jedes anzeichen unserer schwäche dazu, in der rangordnung aufzusteigen. er beobachtet uns, und versucht geschickt an die spitze zu kommen.
deswegen muss der mensch dominanz zeigen, damit der hund nie glaubt, alphatier im menschenrudel zu sein.
dieses bild der hundeerziehung ist meiner meinung nach veraltet, stützt sich auf beobachtungen von wolfsrudeln, die zwangsweise in zu kleinen gehegen zusammengehalten wurden.
aber...
1) wölfe leben in familienverbänden, bei denen die elterntiere die jungen führen, ohne gewalt und beissereien, wie es oft dargestellt wird.
2) hund und wolf kann man nicht wirklich vergleichen.
ein haushund will nicht an die spitze des rudels. er will geführt werden vom menschlichen partner.
geführt heißt, man soll regeln setzen. der hund muss lernen, in der welt der menschen klar zu kommen, also befehlen zu gehorchen, an der leine zu laufen u.s.w.
als gegenzug dafür bekommt er zuneingung und lob.
also wie in einer mutter/kind-beziehung, wobei da niemand von "dominanz" der mutter gegenüber dem kind reden würde, nur weil die mutter regeln aufstellt und ihrem schützling dinge verbietet.
wenn man aber inkonsequent und unfair dem hund gegenüber ist, kommt es zu störungen im verhalten des tieres.
ein hund, der heute auf der couch schlafen darf und morgen den ganzen tag im zwinger eingesperrt wird, wird auffällig, ob nun durch aggression oder extremer schüchternheit. das hat nix mit der rangordnungsfrage zu tun, sondern mit der inkonsequenz des halters. so ein hund ist unsicher, und unsicherheit führt schnell dazu, dass ein hund zum angstbeisser wird.
ich bin nicht dafür, dem hund alles zu erlauben, es ist vielmehr ein geben und nehmen. :)
auf jeden fall sollte das verhälltnis eher mutter/kind sein, als diktator/unterdrückter.