Hallo Brigitte!
In einem Punkt muß ich Dir widersprechen: Ich finde es gar nicht nicht artgerecht, eine Katze nicht nach draußen zu lassen, wenn die Umgebung einfach zu gefährlich ist. Meine beiden sind aus diesem Grund auch reine Stubentiger ;) .
Aber zum eigentlichen Thema:
Generell bin ich der Meinung, daß man der Kätzin genau wie dem Kater auch den Gefallen tun sollte, sie kastrieren zu lassen, weil damit die Sexualhormone "wegfallen" und somit auch der Sexualtrieb. Bei der Sterilisation und auch der Pille bleibt der bestehen - die Katze wird also durchaus auch rollig, aber kann eben nicht trächtig werden. Für Hauskatzen fände ich die Pille absolut indiskutabel. Es gibt so viele ungewollte Hauskatzen allen Alters in Tierheimen und auf Bauernhöfen und auch auf der Straße, daß man da nicht noch das Risiko eingehen muß, daß ein Tier vor der nächsten Pillegabe mal keinen Bock hat, nach hause zu kommen.
Bei Rassekatzen, mit denen man gezielt züchten möchte, kann ich das hingegen schon nachvollziehen. Ein Freigänger fordert in der Regel seinen Freigang gnadenlos ein, wenn man ihn in der Bude einsperrt. Eine Katze während der Rolligkeit einzusperren, ist Horror, das habe ich bei Moritz' Züchterin mit eigenen Ohren miterleben müssen :roll: .
Allerdings weiß ich nicht - und habe es auch beim Googeln nicht herausfinden können - wie gut und genau Medikamente bei Tieren getestet werden, bevor sie auf den freien Markt kommen dürfen. Bei humanmedizinischen Medikamenten ist das eine gut 10jährige Prozedur, die mit Massen von Tests verbunden sind. Trotzdem kann man selbst im humanen Bereich Langzeitfolgen und -wirkungen auch nicht vollständig ausschließen. Die Informationen darüber bekommt man immer erst bei längerfristiger Beobachtung der Patienten, die ein bestimmtes Medikament schlucken.
Beim Menschen weiß man ja, daß Östrogene einen durchaus protektiven Effekt haben. Nicht nur auf die Knochendichte, sondern auch auf das Herzkreislaufsystem. Bluthochdruck und auch Arterienverkalkung werden bei Frauen meist erst nach der Menopause relevant. Sowas halte ich für durchaus auf die Katze übertragbar. Nur werden wohl die meisten Katzen selbst mit Kittekat und Co. gesünder ernährt, als das viele Menschen tun, die an den typischen Industriestaaten-Herzkreislauferkrankungen erkranken ;) .
Vermutlich könnte ich mich aber auch für die Katzenpille interessieren, wenn ich züchtete und Katze und Kater hielte, von denen ich aber nur einmal im Jahr Kitten haben wollte... :)
:wink: