Katzenpille statt Kastration bzw. Sterilisation?

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Gefragt 28, Okt 2003 in Katzen von Brigitte (131,540 Punkte)
Hallo Katzen-Fans,

ich selber halte nur Vögel und kenne mich mit Katzen nur wenig aus.

Anlass für meine Frage:

Gestern hat sich in der Ratesendung "Wer wird Millionär" bei Günter Jauch eine Kandidatin vorgestellt, die einmal im Jahr für den eigenen Bedarf mit ihrer Katze, Rasse sog. "Russisch-Blau", reinrassigen Nachwuchs züchtet.

Darauf kam die Frage des Moderators: "Und wie stellen Sie es an, dass diese Katze sich nicht mit einem Straßenkater paart und für unerwünschten Mischlingsnachwuchs sorgt?"

Antwort der Kandidatin: Sie verabreiche der Katze einmal pro Woche eine sog. Katzenpille, die unerwünschten Nachwuchs verhindere.

Dies habe auch bisher immer gut funktioniert, sagte sie, nur einmal sei ihr die Katze vor der regelmäßigen Verabreichung dieser Pille "ausgebüchst" und habe daraufhin Nachwuchs mit einem schwarzen Stubenkater erzeugt.

Und jetzt meine Frage:

Was haltet Ihr von so einer Katzenpille? Kennt Ihr so etwas? Wie genau wirkt diese Pille? Und welche Nebenwirkungen könnte diese haben?

Und letztlich: Was ist besser: Kastration/Sterilisation oder Katzenpille, sofern letztere überhaupt bedenkenlos verabreicht werden kann.

Viele Grüße
Brigitte :) :)

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12 Antworten

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Beantwortet 28, Okt 2003 von Darkwing (640 Punkte)
:wink: Hallo
Ich habe auch Katzen, die sind alle Kastriert. Sind aber auch reine Hauskatzen, die können leider nicht raus.
Also Kastrieren bedeutet das den Katzen die kompletten Geschlechtsorgane entfernt werden(Gebärmutter, Eierstöcke , bei Katern werden die Hoden eentfernt), was zur Folge hat das die Katzen nicht mehr rollig werden können. Haben also keine Lust mehr auf :oops: . Diese Version ist bei Hauskatzen zu empfehlen, da es einige Katzen gibt die Dauerrollig werden können, was für Katze und Besitzer nicht wirklich super ist.
Sterilisation bedeutet das nur die Eileiter durchtrennt werden, also haben die Miezies zwar noch Lust, können aber keine Babys bekommen.
Was das allerdings mit dieser Katzenpille auf sich hat kann ich Dir leider auch nicht beantworten. Es müssen ja auf jedenfall Hormone drin sein, und ob das für Katzen ok ist :? .

Viele Grüße
Darkwing
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Beantwortet 28, Okt 2003 von Brigitte (131,540 Punkte)
Hallo Darkwing,

tja, das frage ich mich ja auch, ob diese Hormone der Katzenpille negative Langzeitwirkungen haben könnten.

Die o. g. Kandidatin aus der Sendung erklärte, dass diese Pille - regelmäßig verabreicht - das Rolligsein der Katze verhindere.

Denselben Effekt hat nun aber die Sterilisation auch.

Aber Menschen, die man - aus welchen Gründen auch immer - mit Hormonen behandelt, können ja vielleicht auch Herzrhythmusstörungen oder anderes infolgedessen entwickeln. Daher die Frage, ob auch Tiere als Folge von Hormonbehandlungen Langzeitschäden davontragen können.

Nun aber will ja o. g. Frau einmal im Jahr von ihrer Katze Nachwuchs haben. Somit kann die Katze ja nicht vollkommen unfruchtbar gemacht werden.

Aber wie sonst bringt man eine Katze dazu, nur dann Nachwuchs zu produzieren (und dann auch noch mit dem vom Menschen gewünschten Partner), wenn sie es gerade soll? :? (Eine vollkommene Sterilisation oder Kastration schließt ja künftig jeglichen Nachwuchs aus.)

So eine Katze kann man ja wohl auch nicht ständig einsperren; das wäre ja auch nicht artgerecht, wenn diese nicht mehr nach draußen dürfte.

Viele Grüße
Brigitte :) :)
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Beantwortet 30, Okt 2003 von Meike (43,440 Punkte)
Hallo Brigitte!

In einem Punkt muß ich Dir widersprechen: Ich finde es gar nicht nicht artgerecht, eine Katze nicht nach draußen zu lassen, wenn die Umgebung einfach zu gefährlich ist. Meine beiden sind aus diesem Grund auch reine Stubentiger ;) .

Aber zum eigentlichen Thema:
Generell bin ich der Meinung, daß man der Kätzin genau wie dem Kater auch den Gefallen tun sollte, sie kastrieren zu lassen, weil damit die Sexualhormone "wegfallen" und somit auch der Sexualtrieb. Bei der Sterilisation und auch der Pille bleibt der bestehen - die Katze wird also durchaus auch rollig, aber kann eben nicht trächtig werden. Für Hauskatzen fände ich die Pille absolut indiskutabel. Es gibt so viele ungewollte Hauskatzen allen Alters in Tierheimen und auf Bauernhöfen und auch auf der Straße, daß man da nicht noch das Risiko eingehen muß, daß ein Tier vor der nächsten Pillegabe mal keinen Bock hat, nach hause zu kommen.

Bei Rassekatzen, mit denen man gezielt züchten möchte, kann ich das hingegen schon nachvollziehen. Ein Freigänger fordert in der Regel seinen Freigang gnadenlos ein, wenn man ihn in der Bude einsperrt. Eine Katze während der Rolligkeit einzusperren, ist Horror, das habe ich bei Moritz' Züchterin mit eigenen Ohren miterleben müssen :roll: .

Allerdings weiß ich nicht - und habe es auch beim Googeln nicht herausfinden können - wie gut und genau Medikamente bei Tieren getestet werden, bevor sie auf den freien Markt kommen dürfen. Bei humanmedizinischen Medikamenten ist das eine gut 10jährige Prozedur, die mit Massen von Tests verbunden sind. Trotzdem kann man selbst im humanen Bereich Langzeitfolgen und -wirkungen auch nicht vollständig ausschließen. Die Informationen darüber bekommt man immer erst bei längerfristiger Beobachtung der Patienten, die ein bestimmtes Medikament schlucken.

Beim Menschen weiß man ja, daß Östrogene einen durchaus protektiven Effekt haben. Nicht nur auf die Knochendichte, sondern auch auf das Herzkreislaufsystem. Bluthochdruck und auch Arterienverkalkung werden bei Frauen meist erst nach der Menopause relevant. Sowas halte ich für durchaus auf die Katze übertragbar. Nur werden wohl die meisten Katzen selbst mit Kittekat und Co. gesünder ernährt, als das viele Menschen tun, die an den typischen Industriestaaten-Herzkreislauferkrankungen erkranken ;) .

Vermutlich könnte ich mich aber auch für die Katzenpille interessieren, wenn ich züchtete und Katze und Kater hielte, von denen ich aber nur einmal im Jahr Kitten haben wollte... :)

:wink:
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Beantwortet 30, Okt 2003 von Brigitte (131,540 Punkte)
ich kenne auch Leute, die ihre Katze das ganze Jahr über in der Stube halten. Aber sollten dann solche Stubenkatzen allein oder besser mit Partnerkatze gehalten werden? (Aber das ist wieder ein anderes Thema.)

Und kürzlich habe ich mal einen Stubenkater gesehen, der so fett gefüttert war, dass er dadurch einen Nierenschaden erlitten hatte. (Dies lässt sich aber wohl auch verhindern, wenn die Katzenhalter etwas von sinnvoller Fütterung verstehen.)

Aber à propos Nebenwirkungen von Hormonen: Was Menschen anbelangt, habe ich vor längerer Zeit mal einen Bericht gelesen, dass Frauen, welche "die Pille" nehmen, häufiger an Brustkrebs erkranken. Ich weiß nicht, ob man diesem Bericht Glauben schenken kann.

Generell ist es wohl so, wie Du auch andeutest, dass neue Medikamente in der Veterinärmedizin sicherlich nicht so lange ausgetestet werden wie für Menschen bestimmte Medikamente. (Es sind ja "nur" Tiere, denen sie verabreicht werden.)

Das ist wohl auch eine finanzielle Frage: Je länger die Testphasen sind, desto teurer dürfte dann auch das Medikament sein, wenn es dann auf den Markt kommt.

Viele Grüße
Brigitte :) :)
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Beantwortet 30, Okt 2003 von Bettina W (16,220 Punkte)
Hallo,

also ich kenne auch jemand, die mal ihre Katzen die Pille gab. Aber ehrlich gesagt, könntet ihr euch vorstellen, dauernd zu gleicher Zeit daheim zu sein? Dann kommt man mal zu spät oder nachts heim und vergisst es und dann? Bei Freigängern kann es durchaus passieren, dass sie gerade was interessantes entdecken und dann halt mal wegbleiben. Also mir wäre es zu blöd.

So toll ist die Pille für den Menschen auch nicht. Sie soll zwar Gebärmutterkrebs verhindern, dafür mehr Brustkrebs verursachen. Und was sie sonst noch für Nebenwirkungen hat, wird sich erst noch rausstellen. So lange gibt es die Pille ja noch nicht.

Das Risiko wollte ich meinen Katzen nicht aussetzen, vor allem weil die Tiermedikamente sicherlich nicht so toll gestestet werden. Dann lieber Kastration.
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Beantwortet 31, Okt 2003 von Meike (43,440 Punkte)
Hallo zusammen!

Die Geschichte mit der Pille und dem Brustkrebs ist so eindeutig, wie immer wieder gerne in den Medien dargestellt wird, auch nicht. Fakt ist, daß es Studien gibt, die einen Zusammenhang sehen, während andere klar sagen, daß es keinen Zusammenhang gibt.

Die Pille hat übrigens auch einen protektiven Effekt gegenüber Eierstockkrebs - und das ist sicher, da scheiden sich die Geister nicht. Da das eine der fiesesten Krebsarten ist, an denen man erkranken kann, relativiert sich die Brustkrebsgeschichte damit wieder.
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Beantwortet 31, Okt 2003 von Brigitte (131,540 Punkte)
Hallo,

na, da sage ich mal ganz fies und provokativ und völlig off topic:

Da bekomme ich als Mensch dann doch lieber Eierstockkrebs als Brustkrebs! (- sofern man sich dies aussuchen könnte -)

(Pardon für diesen Sarkasmus!)

Zurück zum Thema: Nach allen Überlegungen würde ich eine Rasse-Katze, mit der ich noch züchten möchte, wohl trotz mancher Bedenken auch mit Hormonen behandeln lassen.

Viele Grüße
Brigitte :) :)
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Beantwortet 1, Nov 2003 von Meike (43,440 Punkte)
Da bekomme ich als Mensch dann doch lieber Eierstockkrebs als Brustkrebs! (- sofern man sich dies aussuchen könnte -)



:eek: :eek: - dann hast Du noch nie jemanden elendig an Eierstockkrebs sterben sehen; bei Brustkrebs hat man wenigstens eine gute Chance auf Heilung, wenigstens eine Chance darauf, noch 5 Jahre weiterzuleben...

:wink:
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Beantwortet 1, Nov 2003 von Brigitte (131,540 Punkte)
Hallo,

Grund für meine sarkastische Bemerkung war ja meine Überlegung, dass man es einer Frau nicht ansieht, ob ihr Eierstöcke und/oder Gebärmutter entfernt wurden.

Dahingegen muss sich eine Frau nach einer Brustkrebsoperation Implantate einsetzen lassen. Und dies ist ja, auch wenn es gut gemacht wird, später sichtbar.

Also rein "kosmetische" Gründe veranlassten mich zu dieser Überlegung.

Natürlich ist jede Art von Krebserkrankung tragisch!

Viele Grüße
Brigitte :) :)
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Beantwortet 1, Nov 2003 von Meike (43,440 Punkte)
Huhu Brigitte!

Wir driften zwar immer weiter ins o.t. - aber macht nix ;) .

Heutzutage wird nur noch der geringste Teil der MammaCAs total operiert. Meist reicht es, nur den Tumor mit Sicherheitssaum zu entfernen. Bei bösartigen Ovarialtumoren sieht es meist anders aus: die werden erst so spät entdeckt, daß sie schon gestreut haben und faktisch keine Heilung mehr möglich ist...

:wink:
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Beantwortet 1, Nov 2003 von Brigitte (131,540 Punkte)
Hallo Meike & alle,

gut, kehren wir jetzt ganz diszipliniert wieder zum Thema zurück! ;)

Ich fände es auch interessant zu wissen, ob regelmäßige Hormongaben (die Katzenpille) bei der Katze zu unerwünschten Gewichtszunahmen führen.

(Die ersten Pillen für die Frau, die vor einigen Jahrzehnten auf den Markt kamen, hatten die unangenehme Nebenwirkung, dass sie zu Gewichtszunahmen führten.)

Wenn eine Katze durch solche Hormongaben zu dick würde, dann wäre sie ja durch ihr Übergewicht sicherlich anfälliger für manche Erkrankungen. (Eine Bekannte von mir hatte so einen viel zu dicken Kater, der schließlich als Folge des Übergewichtes an Nierenversagen gestorben ist.)

Viele Grüße
Brigitte :) :)
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Beantwortet 2, Nov 2003 von Meike (43,440 Punkte)
Hallo Brigitte!

Die Gewichtszunahme durch die Pille kommt folgendermaßen zustande: ein kleiner Teil beruht auf Wassereinlagerungen, aber wirklich nur ein ganz kleiner Teil. Der überwiegende Anteil der Gewichtszunahme beruht auf der Tatsache, daß frau durch die Pille mehr Appetit hat und folglich auch mehr ißt.

Bei einer Katze, die mit geregelten Portionen gefüttert wird, fällt eine Gewichtszunahme von daher also flach. Sieht anders aus, wenn man seiner Katze ad libidum Futter anbietet. Dann wird sie Spack ansetzen, ohne Frage ;) .

:wink:
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