Die Vorfahren unserer Hauskatzen stammen aus Wüstenregionen, in denen sie nicht regelmäßig Wasser finden konnten. Sie stellten ihren Körper damals schon darauf ein, die Flüssigkeitsmengen, die der Körper benötigt, über ihre Nahrung zu bekommen.
Noch heute sind die Körper der meisten unserer Hauskatzen so programmiert. Man sieht das daran, dass viele Katzen gemessen am eigentlichen Bedarf zu wenig trinken, wenn sie mit Trockenfutter gefüttert werden.
Nassfuttergegner sagen, sie füttern es nicht, weil es zu etwa 70 - 80% aus Wasser besteht. Faktisch korrekt.
Nassfutter ist dennoch die physiologischere Ernährungsvariante, wenn man Nass- und Trockenfutter vergleichend betrachtet. Und das nicht trotz des hohen Wasseranteils, sondern gerade deswegen.
Trockenfutter entzieht dem Körper zwar keine Flüssigkeit - das ist ein Ammenmärchen, das sich aber über das Net mit hübscher Geschwindigkeit verbreitet - der Bedarf an frei aufzunehmendem Wasser ist aber bei Trockenfütterung um einiges höher, als wenn man nass füttert. Aber - entwicklungsgeschichtlich bedingt - trinken eben viele Katzen zu wenig, um den Bedarf, den sie bei reiner Trockenfütterung haben, zu decken.
Deswegen sollten Katzen nie rein trocken ernährt werden. Man sollte immer versuchen, zumindest etwa die Hälfte der Mahlzeiten nass zu füttern. Ein inzwischen weit verbreitetes Problem, nämlich das der Steinbildung im Harntrakt, die mit Schmerzen und bisweilen anhaltender Unsauberkeit verbunden ist, ist zum größten Teil auf diese reine Trockenfütterung zurückzuführen.