Unterzucker

Ich bin eigentlich kein Mensch, der seine Probleme in Foren reinschreibt, aber im Moment könnte ich nur heulen. Und deshalb brauch ich ein paar Schultern. Aber vorsicht, es wird lang.

Im November fing Winnie für wenige Schritte hinten an zu Hinken, wenn sie gelegen hatte. Der TA ging von einer Zerrung aus. Inzwischen sind beide Beine betroffen. Ob sie Schmerzen hat, kann man nicht mal sagen, der hintere Teil des Rückens und die Beine wirken unbeweglich, manches Mal kann sie dann rechts nicht auftreten. Da lassen wir jetzt noch einmal die Leishmaniose testen, das Lahmen wäre das einzige Symptom, was wir diesbezüglich noch nicht hatten.

Zu meinem eigentlichen Kummer:

Seit rund einem Jahr wirkt Winnie matt. Erst hinkte sie vorne rechts, da stimmt das Ellenbogengelenk nicht lt. Röntgenbefund. Nach mehreren Wochen MSM-Gabe legte es sich das, das Hinken war weg, sie war weiter matt. Um dann auf einmal für eine Woche die Alte zu sein: Sie ist normal so munter wie ein sehr temperamentvoller Junghund, eben ein Malimix. Dann fings wieder an.

Von allen Seiten hörte ich, dass andere Hunde das wärmere Wetter nach dem langen Winter auch nicht haben könnten, also warteten wir ab. Dann ging es auf 16° zu. Dass sie dann nicht fit ist, kennen wir von der Leishmaniose her, also wieder eine Erklärung gehabt. Bis ich im Juli zur TÄ ging, denn obwohl ich mit Winnie morgens um 7 Uhr rausging, schlich sie, dass es Gott erbarmte, legte sich alle Nase lang hin und hechelte. Bei der Leishmaniose war sie zu Hause nach einer halben Stunde wieder fit, jetzt nicht.

Blutbild ergab einen durch und durch gesunden Hund. Allerdings diagnostizierte die TÄ eine Anämie, weil die Retikulozyten zu niedrig wären. Wobei sie wohl vergessen hatte, dass da eine Höchstmenge von 63000 vorliegen sollte, aber keine Mindestmenge. Ein kleiner Unterschied, den sie wohl nicht kannte. Wir wussten es damals auch nicht besser (hab schließlich keine Tiermedizin studiert) und gaben über Wochen der Winnie ein Mittel zur Stärkung des Immunsystems.

Nach 4 Monaten wieder Blutkontrolle. Die Retikulozyten waren leicht gestiegen, die TÄ freute sich, es wäre ein Zeichen dafür, dass „das Knochenmark wieder ok wäre“. Nur war es vorher auch schon in Ordnung, und ab das stutzte ich. Hing mich tagelang ans Internet und sprach mit einer Freundin, die Heilpraktikerin im Humanbereich ist. Um dann ohne weiteren Kommentar den TA zu wechseln.

Beim anderen TA wurde die Schilddrüse kontrolliert und Borreliose, beides wollte die TÄ nicht (das könnte nicht sein). Befund: Borreliose ist im Graubereich, Schilddrüse hatte 2 Werte zu niedrig. Winnie bekommt jetzt seit Wochen Schilddrüsenhormone (die Werte sind jetzt ok bzw. leicht zu hoch) und Bioresonanz gegen die Borreliose. Ergenis: Keine Besserung bzw. seit ca. 3 Wochen noch schlimmer. Früher war sie wenigstens die erste halbe Stunde noch fit bei Temperaturen bis 10°um dann zawr langsam zu sein, aber zwischendrin konnte sie sich immer wieder aufrappeln. Heute wanderte sie, von Anfang an kräftesparend, ruhig vor sich hin, um dann nach einer halben Stunde zu schleichen. Tempo: Ich schlender sehr gemütlich neben ihr her. Sie ist 4 Jahre alt!! Wenn wir irgendwas Tolles machen, Agility (momentan Winterpause) oder andere Hunde, dann kann sie sich aufraffen. Hinterher ist der Tag gelaufen, und zwar komplett. Sie liegt wie tot da, und wenn sie aufsteht, dann weiß man nicht, wo sie hinkt, so schlimm sieht es aus.

Unser TA machte sich schlau bei einem Leiter einer Tierklinik, Fachbereich „Inneres“. Vorschlag: Bluzuckerspiegelkontrolle. Und jetzt haben wir den Salat: er ist zu niedrig. Nüchtern soll erzwischen 70 und 120 liegen, bei Winnie war es erst 55 (3 Stunden nach Fütterung!), eine Woche später bei 48. 2 Möglichkeiten gibt es eigentlich nur, so wurde ihm gesagt: Entweder funktioniert die Nebennierenrinde nicht, die mit ihren Hormonen Einfluss auf die Bauchspeicheldrüse hat. Oder es ist ein bösartiger Tumor, ein Insulinom, der auf der Bauchspeicheldrüse sitzt und ebenfalls Insulin produziert. Dadurch ist die Insulinmenge zu hoch und die Glucose im Blut zu niedrig. Nebennierenrinde wurde schon kontrolliert: negativ. Morgen wird Blut abgenommen für die Insulinkontrolle.

Ich hab Angst, eine Sch….Angst. Dieser Hund hat schon so viel hinter sich, muss das jetzt noch sein?

14 Antworten auf „Unterzucker“

  1. Ach Marion,

    dass hört sich aber wirklich nicht gut an. 🙁

    Fühlt euch Beiden ganz doll gedrückt von mir und ich drücke euch dei Daumen, dass es nicht noch schlimmer kommt.

  2. Oh nein, die arme Maus 🙁 , oh je ich weiß gar nicht was ich sagen soll :troest: Ich drück euch ganz fest die Daumen, dass es kein Tumor ist. Mach dich bitte nicht allzu fertig, vielleicht ist es doch was anderes, weil das hätte sie nicht verdient und ihr auch nicht 🙁 Ach so ne sch…., es trifft doch immer die Falschen.

  3. Ach Liebes,ich kann dich so gut verstehen.

    Die arme Maus,hat schon so viel Pech gehabt,es muss doch mal reichen.

    Ich hoffe ganz fest,dass es kein Tumor ist.

    Mit einer Störung der Bauchspeicheldrüse könnte sie gut weiterleben,wenn man es medikamentös gut einstellt.

    Der Hund meiner Nachbarin bekommt seit gut vier Jahren Medikamente,da er Diabetiker ist,er ist quietschfidel.

    Es kann zwar sein,dass er irgendwann auf Spritzen umgestellt werden muss,er muss einen genauen Futterplan einhalten,aber das macht ihm und seiner Besitzerin nichts aus.

    Beide gehen gut damitum.

    OK,er hat nun einen zu hohen Blutzucker,etwas anderes als bei deiner Maus,aber ich glaub trotzdem,dass es alles gut ausgeht!!

    Ich denk an euch und schick dir eine liebe Umarmung!

  4. Wir waren heute beim TA. Fazit: Nichts Genaues weiß man nicht. Bei der letzten Blutprobe war der Zucker wieder absolut Klasse. :rolleyes:

    Es wird jetzt auf Leishmaniose behandelt. 100%ig eindeutig ist das auch nicht (das wär bei Winnie auch mal was Neues, wir bringen jeden TA zur Verzweiflung, egal, worum es sich handelt). Nach 2 Gesprächen mit dem Labor wäre es aber die einzige Erklärung, wenn man alle 3 Laborergebnisse der letzten Zeit vergleicht.

    Bei der Leishmaniose können die unterschiedlichsten Symptome auftreten. Das wissen wir, aber vieles trat in den letzten Wochen immer nur in kurzen Intervallen auf: Mal nahm sie bei Diät zu, bei größeren Portionen wieder ab. Mal hatte sie kurz Durchfall bis zur klaren Flüssigkeit, mal mehrere Haufen am Tag, dann war nach 1 oder 2 Tagen wieder alles normal. Was sich stetig verschlimmerte, war die Lahmheit und die Mattigkeit, beides extrem. Jetzt stimmen auch die Nierenwerte nicht mehr, typisch für LM. Die waren im Sommer fast in Ordnung, kein Grund zur Beunruhigung.

    Drei Sachen nehme ich jetzt in Angriff: Zum einen fahre ich mich wieder runter 😀 . Zum zweiten besorge ich das Medikament und warte ab, was da kommt. Zum dritten sehe ich mal nach, wie ich futtermäßig die Niere entlasten kann.

    Wenn sich ihr Zustand wirklich verbessern sollte, werden wir wohl das Allopurinol auf Ewig geben. Ich hab die Faxen dicke mit dieser Krankheit, vor 2,5 Jahren war es schon mal knapp genug. Und auf jeden Mist und jede Kleinigkeit achten zu müssen, ist nervig und macht einen nervös.

  5. Wie immer. Meine Tochter kommt nach Hause, und Winnie schafft es gerade, den Kopf zu heben. Früher ist sie die Treppe runtergefegt, dass man Angst hatte, sie bricht sich was.

    Das mit dem Tumor ist nicht sicher. Außerdem gibt es, wie ich feststellen musste, noch mehrere Möglichkeiten für Unterzuckerung. Ich warte es erstmal ab, vielleicht haben wir Glück. LM ist wirklich eine blöde Krankheit, eigentlich muss man mit allem rechnen. Es gibt Sorten, die mehr die Haut befallen inkl. Schleimhäute, dann gibt es welche, die mehr auf Organe gehen. Und das eine schließt das andere nicht unbedingt aus. Wir hatten schon: Gewichtsabnahme in 10 Tagen von 20kg auf unter 17 kg, dabei bekam sie fast das Doppelte zu fressen; Zunahme bei Appetitlosigkeit; Durchfall; Augenentzündungen; Krusten auf dem ganzen Rücken, unter denen es sich entzündete, das Fleisch teigig wurde und hohes Fieber dazu kam; Wärmeempfindlichkeit. Das alles innerhalb von ca. 10 Wochen. Du siehst, eine sehr vielfältige Krankheit.

    Wie sagt Michael immer: Es gibt Krankheiten, die braucht kein Mensch.:motz: 😀

  6. Ach mensch Marion, das tut mir schrecklich leid. Eigentlich müsste es doch mal besser werden, die arme Maus.

    Gehts ihr heute schon besser?

  7. Ich mach mal hier weiter, obwohl wir ja inzwischen Weit von der Unterzuckerung weg sind.

    Leishmaniose war es auch nicht. :rolleyes: Im LM-Forum sagte man mir, was ich in welchem Labor nach welcher Methode untersuchen lassen soll. Das Ergebnis liegt endlich vor. Ich habe es noch nicht gesehen, dann stell ich es nochmal zur genauen Abklärung ins LM-Forum rein. Lt. TA war aber sogar die Elektrophorese wieder absolut im Normbereich. Einzig die alte Borreliose wurde mit Western-Blot definitiv festgestellt. Anaplasmose, LM und Babesiose sind jetzt ausgeschlossen. Was die Schlappheit angeht, sind wir also keinen Deut weiter.

    Aber das Hinken scheint geklärt. Kreuzbandriss (ich glaubs aber erst, wenn reingeguckt und bestätigt wurde :rolleyes: ). Morgen wird eine TPLO gemacht, vorher ein EKG wegen ihrer Schlappheit, und ich hoffe, dass dort auch Ultraschall am Herzen gemacht werden kann. Damit wieder eine Sache ausgeschlossen ist.

  8. Sag mal, hat mal ein TA ein EKG geschrieben? Ich hab den Fred jetzt noch mal nachgelesen und irgendwie erinnert mich dass an unser erstes Jahr mit Lena. Wir ahben alles versucht, bis wir den TA gewechselt haben und die neue TÄ dann mal EKG geschrieben hat. Dabei kam raus, das Lena einen Herzfehler hat, der mit Medikamenten gut in den GRiff zu kriegen ist. Der erste TA hat nicht mal auf einem Torax-Ultraschall den Herzfehler gesehen. Wir haben sie halt mit dem Kommentar „Hat wahrsdcheinlich Zwingerhusten“ aus dem TH gekriegt und der TA hat sich auf Zwingerhusten etc. eingeschossen. ER hat sich sogar zu dem Komentar verstiegen, dass Labradore und deren Mixe IMMER allergisch sind und ich solle mich nicht so anstellen.

    Die wÄrmeempfindlichkeit passt nämlich auch zum herzen. Leider bleiben viele TÄ im Bereich der ersten Diagnose hängen und Leishmaniose ist ja ein umfangreiches GEbiet.

    Ich drück Dir die Daumen, dass ihr bald wisst, woran Winnie leidet.

  9. Hallo Claire

    Jeder TA, der Winnie bisher abgehört hat, ist ganz beeindruckt und meint, dass das Hrez sich hervorragend anhört. Deshalb wurde noch nie was diesbezgl. gemacht. Aber jetzt!

  10. Winnie hat die OP gut überstanden. Allerdings wird sie immer noch nicht richtig wach, es hat sie ganz schön umgehauen. Sie friert immer noch mitten in den Bewegungen ein und steht da mit glasigem Blick. Auf ihr dick verbundenes, unbewegliches Bein kann sie sich deshalb nicht konzentrieren. Hab mal ein Bild angehängt, auf dem man sieht, wie sie mitten im Umdrehen auf der Couch wieder eingeschlafen ist.

    @Claire

    das EKG war 1a!

  11. Super das die OP so gut gelaufen ist. Ich wünsch der Maus eine gute Besserung, mit dem Verband sieht sie total goldig aus. Bin mal gespannt, wie sie sich verhält, wenn sie wieder ganz gesund ist.

  12. Ach Manee, so hat Lena auch ausgesehen, nur links. Sie war dann noch so genant, dass sie nur im dunkeln Pieseln gegangen ist (war ja im Winter nicht so schlimm).

    Toll, dass das EKG 1a war, nur doof, dass ihr in Bezug auf die Schlappheit jetzt genausoweit seit, wie vorher. Ich drück die Daumen, dass es doch bald eine Lösung gibt.

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