Moin,
ich brauche mal euren Rat. Bei uns hat sich im letzten Jahr so einiges getan und auch für die Vögel war es recht turbulent. Ich habe vier Nymphen und acht Wellis. Da wir einen großen Umzug hatten und einige Zeit brauchten, bis das neue Haus bezugsfertig war, waren die Vögel alle mehrere Monate „zwischengelagert“. Die Nymphen bei einer netten Internetbekannten, vier Wellis im Treppenhaus meiner Tante, vier im Garten meiner Eltern. Letztere musste ich dann im Herbst provisorisch hereinholen, als es zu kalt wurde (sollten ja Zimmervögel bleiben).
Ab November hatte ich dann endlich alle meine Vögelis wieder bei mir. Volierenmäßig hatten sie sich eher verbessert, eine vogelgeeignete UV-Lampe wurde endlich mit Zeitschaltung installiert und brennt jetzt täglich 12h. Ernährungsmäßig hat sich auch eher mehr Frischzeug ergeben, da wir jetzt eher im Grünen wohnen und ich im Haus auch vogelunzugängliche Fensterbänke habe, auf denen ich Kräuter anziehen kann. Als Frischluftfanatikerin lüfte ich mind. einmal am Tag im Vogelzimmer bei weit offenem Fenster und ein Ionisator läuft ständig.
Soweit klingt das alles ganz gut. Die einzige echte große Veränderung ist, dass die Süßen aus dem Wohnzimmer herausgeflogen sind. Endlich kann ich Zimmerpflanzen haben und ungestört fernsehen. Die Vögel sind im Arbeitszimmer, in dem ich mich täglich aufhalte – von 1 bis zu fünf Stunden. Die Grundfläche für den Freiflug (täglich mehrere Stunden) ist allerdings kleiner geworden, jetzt sind es noch ungefähr 14qm. Über der Voli und im Fenster sind Spielplätze, Kletterleitern, Schaukeläste usw. Das Gewummere des Fernsehers und der Hifi-Anlage ist weggefallen, und das hatte ich für die Vögel eigentlich eher als Vorteil verbucht.
Aber irgendwie scheint meine Rechnung nicht aufgegangen zu sein. Ich habe nicht mehr zwei Nymphen- und vier Wellipaare, sondern zwei locker assozierte Nymphenpaare, ein echtes Wellipaar und sechs Einzelwellis. Hauptbeschäftigung: Schlafen. Man sitzt in der Voliere und steckt ab und zu den Kopf ins Gefieder. Im Moment sind sie alle gerade draußen, aber auch nur, weil ich die Voli geputzt habe.
Die Nymphen sind noch recht unternehmungslustig und erforschen die Bücherregale. Die Wellis aber muss ich zum Fliegen tragen. Die Wellis regen sich noch nicht einmal auf, wenn ich Vogelmiere an den Käfig klemme. Auch bei der Kolbenhirse warten sie in Ruhe ab, was die Nymphen wohl übrig lassen. Es ist über weite Strecken des Tages auch sehr ruhig – das ständige Welligebrabbel fehlt mir sehr.
Wenn das ein einzelner Vogel wäre, würde ich von einer schleichenden Krankheit ausgehen, aber gleich alle – und nur die Wellis? Bis auf den Temperamentswechsel habe ich keine Krankheitszeichen erkennen können.
Es gibt ja durchaus Leute, die die Gemeinschaftshaltung von Nymphen und Wellis sehr kritisch sehen. Aber dabei geht es doch wohl eher darum, dass die Welliquirle den Ruhignymphen das Leben schwer machen, oder? Auseinandersetzungen gibt es so gut wie gar nicht – weder innerartlich noch zwischen den Arten. Und wenn, dann wird nur einmal der Schnabel aufgerissen und der andere geht. Von Zoff kann keinerlei Rede sein.
Ich weiß nicht, was ich machen kann, um wieder mehr Leben in die Bude zu bekommen. Mehr Vögel dazu auf keinen Fall – das Fassungsvermögen des Zimmers ist voll ausgeschöpft.
Wäre es doch geschickter, nur eine Art zu halten? Auf der anderen Seite gibt es keine Auseinandersetzungen zwischen den Arten. Man geht sich eher aus dem Weg und hätte ja genügend Artgenossen.
Vögel ins Wohnzimmer holen ist keine Option. Küche und Wohnzimmer (mit Kamin) bilden eine Einheit und gehen gleich in den Flur mit Treppenhaus über. Das würde nicht lange dauern, bis alle entflogen wären.
Radio laufen lassen, wie es in manchen Büchern geschrieben steht? Das bezieht sich ja doch auf arme Einzelsittiche ohne Sozialkontakte. Und ich kann auch nicht in Teilzeit gehen, um mehr Zeit im Vogelzimmer verbringen zu
können.
Jetzt, während ich dies schreibe, wollen sie meine Worte anscheinend Lügen strafen. Sie quatschen einander die Hucke voll und putzen sich gegenseitig. Sollte ich sie ernsthaft einfach aus der Voli scheuchen, damit sie draußen aufwachen?!
Zuweilen habe ich das Gefühl, dass das neue Vogelzimmer einfach zu klein ist für zwölf Vögel. Aber auf der anderen Seite nutzen sie ja noch nicht einmal den Platz aus, den sie haben – die Spielplätze bleiben weitgehend ungenutzt.
Ich mache mir wirklich Gedanken und all dies zu schreiben, fällt mir schwer. Über Ratschläge würde ich mich wirklich freuen. Irgendetwas läuft gründlich schief und ich weiß einfach nicht, was.
Hallo kabuske!
Wie lange wohnst du jetzt da? Alco ich denke einfach dass sie sich erst an die neue UMgebugn gewöhnen müssen und nicht zuletzt waren sie ja auch lange (so wie ich das verstanden habe) getrennt und da muss sich eben die Gruppe wieder zusammen finden. Ich würd mir da keine Sorgen drum machen.
Meine Neuankömmlinge zB Aruna die waren mehrere Wochen ganz ruhig, sind nicht umher geflogen (naja Paule schon,aber der isn Mann die können eh net still sitzen) und erst nach einiger Zeit flog sie mit den andern rum. Inzwischen hat sie sich mit Blue angefreundet und nun ist sie eine der lebhafteren Weibchen (die andern sind recht faul und sitzen meist auf ihren Lieblingsplätzen).
Also mach dir keine Sorgen, wird sich schon wieder einpendeln! Ist ja alles ne neue Situation für die kleinen….
Moin,
danke für den Zuspruch. 🙂 Aber immerhin sind seither vier Monate vergangen. Irgendwann müssten sie sich doch eingelebt haben. 😥
Hallo Katrin,
gib die Hoffnung nicht auf. Ich glaube mittlerweile, dass Vögel oftmals „beleidigte Leberwürste“ sind, die erst nach Monaten aufwachen und sich auf das besinnen, was sie sind: lebendige, dauerbrabbelnde, nicht ruhigzustellende süße Wesen.
Meine beiden Jungs sind das beste Beispiel:
Micki war in den ersten Wochen ein stiller, ängslicher knopfaugen-Welli, der ausser auf der Stange sitzen NICHTS gemacht hat, obwohl ich stundenlang vor seinem Käfig saß.
Dann kam mein Urlaub, am ersten Tag danach hab ich dann meinen zweiten Welli Poldi geholt und von diesem Tag an ist Micki nicht wiederzuerkennen gewesen. Er wurde von einer Sekunde auf die andere hyperaktiv 😀
Poldi wurde realtiv bald sehr krank und beide mussten mehr als 1 Woche zum TA, blieben dort auch. Seine Angst hat er vor ca. 2 Wochen abgelegt, er ist vor allem und jedem geflüchtet, war der größte Schisser unter dem Wellihimmel.
Plötzlich kommt er auf den Finger, frißt auf meiner BÖSEN BÖSEN BÖSEN Hand Kolbenhirse und die beiden sind die Stimmungskanonen oberster Güte bei mir zu Hause.
Und das wo ich die Hoffnung schon fast aufgegeben hatte.
Umzüge sind immer schwierig, aber ich glaube, bald werden deine Wellis und Nymphen den Luxus zu schätzen wissen 😉
Liebe Grüße und *trostspend*
Tom
Hallo Katrin,
ich kann Tom und Patti nur recht geben, hab geduld, so schwer es auch fällt.
Meine sind immoment auch nicht besser, seit der Kanarien meiner Ma zu Gast war kommen sie nicht mehr aus dem Käfig, nur wenn wir sauber machen und es nicht anders geht weil sie sonst mit unter der Dusche landen 😀
Es sind halt kleine, sturköpfe!!! 👿
Wenn die Sonne im Sommer in´s Zimmer scheint werden sie schon wieder aktiv werden
Hallo Katrin,
ich kenne das von meine auch. Sie wurden, als wir umgebaut haben, von einem Raum in den Nächsten verfrachtet, mit dem Ergebnis, das sie nix mehr sagten. Stundenlang Ruhe, keine Flüge, nix.
Als sie dann in den Schutzraum mit Voli gezogen sind, dauerte es eine Weile, bis sie sich eingelebt hatten und wieder ausdauernd sangen.
Ich würde dir zu einer Kur mit Korvimin ZVT raten, da sie ja alle doch Streß hatten.
Vielleicht gefällt den Wellis auch ihr Standplatz nicht. Du könntest ja evl. einen anderen im Raum finden. Meine mochten es z.B. gar nicht, um die Ecke fliegen zu müssen, wie im Büro meiner Eltern, wo sie auch zwischenzeitlich waren.
Wenn sich in zwei Monaten immer noch nix geändert hat, liegt es vielleicht doch am Raum…. kann ich mir bei deiner Beschreibung aber nicht wirklich vorstellen, vorallem, wo du daoch so eine Lampe installiert hast.
*Daumendrück* 😉
kann es sein, dass es am fehlenden fernseher liegt?
meine 10 vögel verhalten sich genauso, wenn der fernseher aus ist.
wird er angemacht, ist plözlich leben in der bude 😀
[ img ] Katrin ,
ich schätze auch mal, dass das häufige hin und her deine Wellis aus den Rhythmus gebracht hat.
Das mit dem Radio ist doch gar keine schlechte Idee. Bei uns läuft es auch den ganzen Tag. Meine vier Wellis sind wahrscheinlich besser informiert als ich. 😀
Liebe Grüße,
Astrid
[ img ]
Moin,
und Danke für euren Zuspruch. Wenn ihr denn alle meine gefiederten Schlaftabletten für normal haltet, werden sie es wohl auch sein. Ich hatte mir schon ernstlich Sorgen gemacht und war sehr frustriert. Aber wenn ihr alle so zuversichtlich seid, dann habe ich ja doch noch Hoffnung! Danke! :knutsch:
Hallo Katrin,
so wie du das beschreibst, hast du wirklich alles menschenmögliche getan, damit deine Vögel sich in ihrem neuen Zuhause wohlfühlen. Ich sehe nichts, was man da besser machen könnte.
An Umstellungsprobleme glaube ich aber ehrlichgesagt zumindest bei den Wellis nicht nach so langer Zeit. (wie sich das bei Nymphen verhält, weiß ich nicht)
Wenn ich meine Wellis ins Urlaubsquartier bringe, ein völlig anderes Zimmer und Umgebung, vor allem kleiner, andere Menschen usw. bemerke ich kaum Umstellungsprobleme. Vielleicht am 1. oder 2. Tag, bis sie wissen, wo ihre Voli steht und wo sie fliegen und vor allem landen können.
Danach ist alles beim Alten.
Aber ich habe eine Vermutung, wie du auch schon angedeutet hast.
Du schreibst, dass sie keine Geräuschkulisse wie Radio oder Fernseher mehr haben. Ich aber habe festgestellt, dass meine Vögel diese Geräuschkulisse fast brauchen, um richtig aktiv zu sein. Wenn ich nach Hause komme, sind sie meist ruhig bzw. zwitschern nur leise.
Sobald ich aber Radio oder noch mehr den Fernseher anmache, werden sie immer lauter und gleichzeitig auch aktiver.
Am vergangenen WE hatte ich Besuch. Da war ja was los im Wohnzimmer, je mehr wir uns unterhalten haben, um so lauter und lebhafter wurden meine Vier auch.
Möglicherweise hat es damit etwas zu tun. Stell ihnen doch mal ein Radio an, natürlich nicht zu laut, und beobachte, wie sich dann verhalten.