Hallo!
Hast Du eigentlich auch einen Namen? Es immer schön, wenn ich weiß, mit wem ich mich da unterhalte 8) ...
Ich erzähl Dir mal, wie ICH meine Katzen aneinander gewöhne:
Ich bereite ein ganz bestimmtes Zimmer für den Neuzugang vor, in dem ich mich auch öfter aufhalte. Schläft Deine alte Katze bei Dir im Schlafzimmer, sollte es das Zimmer nicht sein. Ich stelle dort ein Katzenklo, ein Körbchen bzw. Schlafplätzchen hin, lege fest, wo der Futternapf und das Wasser hinkommt. Dann spanne ich ein Katzennetz in den Türrahmen, das durch Haken gehalten wird. Der Grund ist, daß sich die beiden (bei mir manchmal mehrere) beschnuppern können und nach und nach die neue Katze den Geruch "des Hauses" annimmt. Hilfreich sind bei der Vergesellschaftung auch, daß beide Katzen irgendwann gleich duften, und zwar auch nach Dir. So reibe ich mal die, mal die andere Katze mit einem getragenen T-Shirt ein, lasse hier und da mal einen Socken liegen oder ein Handtuch - manchmal schleppen die Fellis die Klamotten in ihre Kiste ...
Nun beobachte ich - ich nehme immer Urlaub, mindestens 1 Woche - die Tiere und habe immer Rescue-Tropfen parat :) .
Bei uns war es auch immer total unterschiedlich. Meine Leonie hatte überhaupt keine Probs mit den 4 Katzen, dem eingeschworenen Quartett. Nun war Leonie (ich hatte sie vom Tierarzt übernommen) zwar sehr alt und behindert, aber eine sehr sanfte und freundliche alte Dame. Sie entschloss sich nach 3 Tagen. sich mal das ganze Haus anzusehen und wurde von dem Quartett beschnuppert und wirklich sofort integriert. Kurze Zeit später kam Mona (auch vom Tierarzt) - wieder absolut keine Schwierigkeiten. Ab und zu wird sie heute noch von meiner Seniorin angefaucht, aber mehr auch nicht - was sie übrigens überhaupt nicht stört: Sie dreht sich um und geht :)
Emmy-Lou kam. Eine Katzendame, leicht behindert, eigentlich meine Traumkatze, auch von einem Tierarzt. Aber da Emmy-Lou eine Schwanzlähmung hat, konnte sie nicht Zeichen geben, die die anderen Katzen verstehen konnten. Meine kleine verhuschte Elfe Jette kam nur ins Haus, wenn ich Emmy-Lou in ein Zimmer einschloss - dann fegte Jette rein, Emmy-Lou kam aus dem Zimmer und beide versteckten sich permanent voreinander. Es war immer Hochspannung im Haus. Emmy-Lou ist offensichtlich eine der wenigen Fälle, die die Einzelhaltung wünscht. So habe ich sie sehr, sehr schweren Herzens als Einzelkatze vermittelt - sie fehlt mir immer noch, obwohl es ihr jetzt sehr, sehr gut geht und sie eine wundervolle Dosine hat, die ihr jeden Wunsch von den Augen abliest ...
Dann kamen 2 Kater (Tierschutz) in Pflege: Moses, mein Haudegen, markierte wie ein Weltmeister - aber gottlob nur meine Buchsbäume draußen und den Zaun. Timmi und Toulouse (10 und 2 Jahre alt), sie gehörten zusammen, ließ ich nach 10 Tagen ungefähr aus dem Zimmer. Toulouse konterte und markierte stoisch Moses Buchsbäume - ja ja, die Buchsbäume wurden gelber und gelber, weil gerade Katzenurin tödlich für die Pflanze ist - . Timmi kehrte den Halbstarken raus und bekam Probleme mit Hannes, meinem zweiten Kater. Da wurde schon gefaucht, geknurrt und immer mal wieder die Grenzen abgesteckt - aber es kam kaum zu einer längeren Rangelei.
Vor 3 Monaten zog Pauline bei uns ein - Paulinchen ist aus einem Tierheim, 20 Jahre alt und sehr, sehr krank. Ich wollte nicht, daß sie ihre letzten Tage im Tierheim verbringt und habe sie zu mir geholt, Sie hat Krebs, schwere Arthrose, hat keine Zähne mehr und ist fast taub, hat auch einen gelähmten Schwanz und ist eine ganz zarte, sehr kleine Katze. Sie liebt mich über alles und möchte mich nicht teilen ... und das ist jetzt so ein Fall, den ich immer befürchtet hatte: Paulinchen wird vermutlich immer in ihrem eigenen Zimmer leben.
Mein Moses (7), ein chronisch kranker Findelkater, reagiert dermaßen eifersüchtig und Pauline ebenfalls, daß sich diese beiden, sobald sie sich begegneten, richtig geprügelt haben. Ich versuche zwar gerade, beide Katzen mit Bachblüten zu stimulieren, aber ich habe nur geringe Hoffnung. Beide sind sehr starke Persönlichkeiten, die sich nicht unterordnen wollen (nur mir!). Mona, meine Seniorin Milli, Jette und Hannes haben einen Heidenrespekt vor Paulinchen und suchen lieber das Weite. Lasse ich Paulinchen in den Garten, sperre ich Moses im Haus ein. Lasse ich Paulinchen im Hause nach dem Rechten sehen, ist Moses ausgesperrt ... und pinkelt dann schnell meine restlichen Buchsbäume an vor lauter Frust :) ... In ein paar Wochen - Bachblütentherapien dauern manchmal Monate - werde ich einen erneuten Versuch starten und beide zusammenführen.
Ich habe Dir mal die Katzen beschrieben, weil Du daran auch siehst, daß es manchmal klappt und manchmal eben auch nicht. Ich habe nun die Räumlichkeiten, daß Pauline tatsächlich, wenn sie möchte, für immer in ihrem Zimmer lebt - es ist ihr kleines Paradies und: Sie kann uns immer sehen durch ein Netz, denn ihre Tür ist nie geschlossen. Im Sommer werde ich extra für Paulinchen ein Gehege bauen, wenn es denn sein muss. Ich möchte, daß sie auch "ihren" kleinen Garten bekommt ... eine Katzenklappe in ihrem Fenster habe ich schon eingebaut.
Um Dir bei der Vergesellschaftung zu helfen, könntest Du eine Tierpsychologin bitten - das machen sehr oft gleichzeitig Tierheilpraktiker/innen - für den Fall der Fälle Bachblüten anzumischen. Aber wie gesagt, es kann ja klappen! Und die beiden Katzen erst einmal im Haus lassen, bis sie sich wirklich gut verstehen!
Wichtig ist, daß Du, wenn die neue Katze eingezogen ist, Deine ganze Aufmerksamkeit Deiner alten Katze schenkst, mehr als sonst schmust und immer wieder SIE vorziehst, damit gar keine Eifersucht erst entsteht. Ein zweites Katzenklo solltest Du auch besorgen, denn oftmals wollen die Katzen dann nur getrennt ... Du weißt schon :)
So, langer Rede, kurzer Sinn: Lass Dich beraten im Tierheim, welche neue Katze "gesellschaftsfähig" ist.