Meinungsumfragen in den Medien - alles so richtig?

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Gefragt 7, Mär 2004 in Forum-Café von Carolin (5,760 Punkte)
Hallo miteinander,

Meinungsumfragen sind für mich ein interessantes Thema. Während meines Studiums hatte ich schon sehr oft Kontakt zu Umfragen und habe sogar selbst welche entwickelt und durchgeführt.

Eine Umfrage zu planen und durchzuführen ist nicht so einfach. Um valide Ergebnisse zu erhalten, muss man sehr viele Regeln beachten, z.B. bei der Art wie die Fragen gestellt werden oder wie die Stichprobe ausgewählt wird.
Die großen Insitute gehen dabei in aller Regel sehr exakt vor. Würde herauskommen, dass sie ungenau vorgehen, würde das vermutlich ihre Grundlage runinieren. Die Mitarbeiter der Institute werden sehr genau überprüft, auch während der Arbeit.

Umfragen, die von der Bildzeitung, Fernsehzeitschriften,... selbst gestartet werden (also keine Institute beauftragt werden) sind oft meinungsbildnerisch aufgebaut. Die Art und Weise, wie die Fragen gestellt werden, zwingen oft zu bestimmten Antworten. Für den Leser ist das aber nicht immer so nachzuvollziehen.
Selbst wenn Institute beauftragt werden, kommen die Ergebnisse nur in Auszügen an die Öffentlichkeit, so dass auch dadurch polarisiert werden kann.

Zur Wahl:
Bei der letzten Landtagswahl in Bayern hab ich mein Bankkonto als Wahlbefragerin aufgebessert. Ich war eine von denen, die dafür sorgen, dass die Wähler um 18 Uhr schon wissen, welche Tendenz das Wahlergebnis hat.
Dafür musste ich auch bei der Stimmauszählung dabei sein. Die Auszählung muss immer öffentlich zugänglich sein. Untersagt das der Wahlvorsteher, kann die Wahl in dem betreffenden Stimmbezirk dadurch sogar für ungültig erklärt werden.
Ich kann jedem empfehlen, mal dabei zu sein. Eine spannende Sache.

Im großen und ganzen finde ich, man sollte nicht immer blind alles glauben und allen vertrauen. Umfragen, Artikel, Statements,... sind gut, um sich einen Eindruck zu verschaffen. Man sollte jedoch immer eine eigene Meinung behaupten und sich in mehreren Quellen informieren.

Ui, das war jetzt aber viel

LG

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Beantwortet 7, Mär 2004 von Brigitte (131,540 Punkte)
Hallo,

in sämtlichen Medien gibt es Meinungsumfragen z. B. darüber, welche Partei wir am nächsten Sonnstag wählen würden oder wo wir unseren Urlaub am liebsten verbringen.

Und dann werden uns immer "sehr wissenschaftlich verpackt" Ergebnisse sog. Meinungsumfragen präsentiert.

Wissen wir eigentlich so genau, ob das, was uns viele Medien da als Mehrheitsmeinung präsentieren, überhaupt der Wahrheit entspricht? :? Wer prüft das eigentlich nach? Und wer macht hier die Mehrheitsmeinungen in unserem Land - egal zu welchen Themen?

(Und prüft eigentlich irgendjemand bei uns, ob Wahlzettel richtig ausgezählt werden? :? Ich denke mal, nöööö, wohl nicht, wir sind ja in keiner sog. "Bananenrepublik". Also geht bei uns selbstverständlich alles mit rechten Dingen zu. :? )

Viele Grüße
Brigitte :) :)
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Beantwortet 7, Mär 2004 von kabuske (33,500 Punkte)
Moin Brigitte,

seriöse Meinungsumfragen schleudern dir nicht nur ihr Ergebnis um die Ohren, sondern sagen auch, wer sie erhoben hat. Und dann bleibt es dir überlassen, z.B. Infas zu vertrauen oder nicht. ;)

Und bei der nächsten Wahl kannst du in deinem Wahlbüro dabei sein, wenn die Wahlzettel ausgezählt werden. Das Recht dazu hat jeder Wahlberechtigte und es wird auch genutzt. Musst also nicht einfach nur glauben, kannst auch kontrollieren. Übrigens gab es letztes Jahr irgendwo die Wiederholung einer Kommunalwahl, weil es Unstimmigkeiten bei der Briefwahl gab. Also: Auch bei uns gibt es Bananen. ;)
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Beantwortet 7, Mär 2004 von Brigitte (131,540 Punkte)
Hallo,

ich denke, es gibt durchaus auch seriöse Meinungsforschungsinstitute. (Von Infratest bin ich z. B. auch schon mal befragt worden. Deren Fragen schienen mir auch gut ausgewählt, um zu einem objektiven Ergebnis zu kommen.)

Aber: Es gibt z. B. im Fernsehen oder auch im Internet sooooo viele Meinungsumfragen, die, wie ja oben auch schon angedeutet wurde, in eine bestimmte Richtung zielen und ein objektives Ergebnis unmöglich machen.

Beispiel: NTV stellt regelmäßig den Zuschauern eine Frage zum aktuellen Geschehen. Und dann zahlen die Zuschauer auch noch Telefongebühren dafür, dass sie zwischen einer Antwort a) oder b) auswählen dürfen.

Das Ergebnis des Ganzen wird dann aber so dargestellt, als sei es repräsentativ für den Durchschnitt der Bevölkerung. Und das ärgert mich!

Anderes Beispiel: Als Daniel Küblböck kürzlich seinen Autounfall hatte, berichteten sowohl ARD und auch ZDF (öffentlich rechtliche Medien!) in ihren Nachrichtensendungen darüber. Wie um alles in der Welt kommen diese Sender dazu zu meinen, dass dies eine breite Öffentlichkeit interessieren könnte? :?

Oder kurz gefragt: Wer legt eigentlich aus welchem Grund fest, was veröffentlicht wird und was nicht?

Und das Schlimme ist: Ich kann mich dem nicht entziehen! Schalte ich auf einen anderen Sender um, muss ich mir wieder den gleichen Mist anschauen! :x

Der Medien-Konsument (egal welcher Medien) wird quasi dazu verdonnert, sich für etwas interessieren zu müssen, was angeblich von öffentlichem Interesse sein soll.

Und Ende letzten Jahres suchte das ZDF den "vermeintlich" besten Deutschen. Und da ist doch glatt Küblböck unter den ersten 100 gelandet. (Ich glaube, es war Platz 33 oder so etwas.) - Das soll also angeblich wirklich eine Mehrheit unserer Bevölkerung geglaubt haben!? :? - Da fühle ich mich doch etwas verar....t!

Das sind nur wenige Beispiele. Ich nenne absichtlich keine konkreten Beispiele aus der Politik; das würde in ein Haustierforum auch nicht passen.

Aber vielleicht ist mein grundsätzlicher Ärger am "neutralen" Beispiel Küblböck etwas verständlich geworden.

Mir geht es darum herauszufinden, wer in unserer Gesellschaft in welcher Weise Macht darüber hat zu bestimmen, was wir denken und glauben sollen.

Viele Grüße
Brigitte :) :)
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Beantwortet 7, Mär 2004 von Carolin (5,760 Punkte)
Hallo,

nur ein kurzer Einwurf, da ich gleich los muss:
Ich studiere neben Soziologie und Marketing auch Kommunikationswissenschaften/PR. Einer meiner Profs hat mal sinngemäß gesagt: "Wer glaubt, die Welt würde von der Politik regiert, liegt falsch. Vielmehr wird die Politik von der Supermacht der Medien regiert!"

Ich finde, da ist durchaus was Wahres dran.
Darum meinte ich auch, dass man seine Meinung nicht ausschließlich nach Medienberichten etc. bilden sollte, sondern immer auch seine eigenen Gedanken einfließen lassen sollte.

Und zum Thema Kübelböck:
Ich kann ihn auch nicht ausstehen.
Ich möchte aber nicht wissen, wieviele sich doch für diesen doch recht banalen Menschen interessieren. Wenn ein Bericht über ihn kommt, schalte ich schlicht und ergreifend weg. Wenn alle Sender kein anderes Thema kennen, mach ich einfach die Kiste aus und nehme mir ein gutes Buch. ;) Aufregen hilft eh nicht!

Liebe Grüße
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