Hallo,
also wie ihr vielleicht noch wisst hat mein Onkel eine Voliere mit 80 – 90 Wellis, um die ich mich gelegentlich kümmere. Nun ist es ca. 1 Jahr her, dass sie ihren Standort gewechselt haben, aufgrund eines Umzugs. Mein Onkel hat dann im Garten für sie extra ein Häuschen mit Voliere und Schutzraum gebaut. Die Größe und der Platz zum Fliegen entspricht etwa dem in der alten Voliere. Nun fällt es aber stark auf, dass einige der Wellis erheblich zunehmen. Gerade die etwas älteren Vögel. Das war in den vielen Jahren vorher nicht so. Manche haben auch diverse Lipome an der Brust. Aber woran kann das denn liegen? Das Futter hat sich nicht geändert, ich weiß nicht genau was die Mischung alles beinhaltet, mein Onkel bezieht es glaube ich beim Großhändler. Zudem bekommen sie fast jeden Tag frisches Grünfutter (Vogelmiere, Salat, und was sonst noch so schmeckt) und immer Sonntags gabs eine Ladung Hirse, was mein Onkel wegen dem dicker werden jetzt aber mal reduziert hat. Was kann man denn da machen? Sind die Vögel einfach faul geworden? Sie haben jede Menge Spielzeug für jeden Vogeltyp drin, für die „Kletterer“ für die wilden „Knabberer & Zerleger“ und für die gemütlichen „Schaukler“. Aber die meiste Zeit sitzen sie nur auf ihren Stangen oder liegen faul auf den verschlossenen Nistkästen. Gut, die Anzahl der Vögel ist natürlich ein bisschen angestiegen seit dem Umzug, aber das sollte doch eigentlich nichts daran ändern, dass die Vögel genug Bewegung bekommen, immerhin sollte dafür ja noch genug Platz da sein.
Was kann man denn da machen?
Hallo,
eine Frage vorweg. Wie groß ist die Voliere bei so viel Tieren ? Das sollte man dabei bedenken. Dein Onkel soll mal bitte darauf achten, ob das Futter Sonnenblumenkerne oder Erdnüsse enthält. Wellis könnenn auch diese Kerne knacken und mögen sie sehr gerne, wenn sie erst einmal wissen, wie man rankommt. Diese Anteile sind in Wellifutter nicht drin und sollten dort auch nicht rein, aber wer weiß.
Handelt es sich bei den „Dickerchen“ um Standardwellensittiche ? Die neigen gerne zu Trägheit und Übergewicht, vor allem im Alter.
Bist du dir sicher, daß sie nicht krank sind und einfach aufgeplustert auf der Stange sitzen ? Hast du die Lipome schon richtig gesehen und gefühlt am Vogel ?
Ich weiß, daß sind viele Fragen, aber das fällt mir zu dem Thema ein. Vielleicht sind ja Dinge dabei, an die du noch nicht gedacht hast.
Gruß
Mel
Es würde auch helfen, Knaulgrassamen unterzumischen, das ist ein perfektes Wellidiätfutter 🙂
Also die Größe weiß ich jetzt nicht auswendig, aber wie gesagt, mein Großvater dem die Zucht vorher gehörte, züchtete schon seit 40 – 50 Jahren und es war eigentlich nie so extrem. Aber eigentlich reicht der Platz schon, sie könnten ja genug fliegen, sie sind aber faul geworden. 😀
Also Standard Wellis sind es meiner Ansicht nach nicht… Wir haben vielleicht 2- 3 Halbstandards, die wir von einem anderen Züchter dazugekauft haben, aber der Re st müssten Hansi-Bubis sein. Es ist ja schließlich die selbe Zucht seit vielen Jahren. Also Sonnenblumenkerne oder so etwas ist nicht im Futter. Ich kann die Sorten, die es enthält nicht genau benennen, es sieht aber nach normalem Mischfutter aus: Also es enthält so spitze längliche Körner, nach denen unser Charly ganz verrückt ist 😉 dann kleine runde, ein bisschen geschälten Hafer und vielleicht noch etwas, wie gesagt so genau weiß ich es nicht, aber soweit ich weiß, keine sonderlich fetthaltigen Saaten wie Nüsse oder Sonnenblumenkerne. Und das mit den Lipomen, das ist nur bei ein paar Wellis, hauptsächlich bei älteren Weibchen, die sind hauptsächlich aufgetreten als sie vor ca. einem halben Jahr mal brüten durften, und wir dachten dass es nur von der faulen Trägheit wärhrend des Brütens kommt und dann wieder weggeht. Bei manchen ist es aber geblieben. Sieht für mich schon nach Lipomen aus, also weiche Geschwulste an Brust/Bauch oder Kloake. Tja und ein paar andere Wellis, haben einfach ein bisschen zu viel Fleisch auf den Rippen 😆 Sweetie zum Beispiel, ein Vogel mit der Rennerkrankheit, was früher immer ein bisschen kränklich und fast nur Haut und Knochen, und neulich hatte ich sie mal wieder in der Hand, da sie eine kleine Wunde am Füßchen hatte und hab erst mal gemerkt, dass sie aber auch ganz schön zugelegt hat. Also aufgeplustert sind die anderen nicht, das merkt man. Klar sitzen ein paar Vögel manchmal sehr träge herum, aber daran lässt sich auch nichts ändern, denn ein Teil von ihnen ist schon sehr alt, sie kommen noch aus der Zucht meines Großvaters, von denen kann man leider nicht mehr so viel erwarten. Die Fittesten sind nunmal die Jungvögel, die beim Züchten im Winter entstanden sind, die zerlegen jedes Spielzeug und sind munter und vor allem zahm. Stellt man sich einmal in die Voliere bist du gleich behangen wie ein Weihnachtsbaum 😀 Unter denen gibt es eigentlich nur 2 nennen wirs mal „fette“ Vögel, aber so waren sie schon als sie aus dem Ei geschlüpft sind, muss wohl an den Genen liegen 😉 Da der eine so schwerfällig und auch tollpatschig ist, hat er deswegen auch den Namen Plumps 😉 Aber wie gesagt es geht mir eher um die Vögel, die zugelegt haben, und nicht um die, die schon von Geburt an so waren.
Versucht es doch mal mit Knaulgras. Und bei meinen hat es auch geholfen, ne Menge frischer Äste rein zu hänge, dann sind sie beschäftigt und nehmen beim „Schreddern“ auch ab 😉
Ja können wir ja mal probieren.
Und bezüglich der Äste: Die bekommen sie regelmäßig und zerlegen sie auch immer dementsprechend 😆 Als wir daheim Naturäste reinhaben wurden sie nur komisch beäugt und dann links liegen gelassen, während die selben in der Voliere zur gleichen Zeit schon in hunderte von Einzelfasern aufgeteilt waren 😉 Aber wie gesagt, nur die Jungen Vögel gehen da ran und ein paar von den Älteren, die anderen schauen einfach nur zu und bleiben schön faul auf ihren Kästchen hocken. Manche, die ganz faul sind, stehen nicht mal mehr zum Fressen auf sondern lassen sich gleich von ihrem Partner füttern 😆
tztz von nix kommt nix, bei solchen Wuchtbrummen 🙂
Hallo Spaggi,
da hilft keine Diät. Einige meiner Vögel haben trotz Diät (Mischung von Hirse- und Wildsamen sowie viel Frischkost) Lipome auf der Brust oder im Kloakenbereich.
Mein Welli Maxi entwickelte neben einem Brustlipom dazu noch ein verlängertes Schnabelwachstum (- vermutlicher Leberschaden, wenn auch keine Räudemilben vorlagen -). Dann bekam Maxi auch noch ein Flügellipom, welches ich per Vereisung wegoperieren ließ. Maxi überlebte das anfänglich gut. Dann fing er an, sich die verlaserte Narbe wieder aufzubeißen. Dies erzeugte so starke Blutungen, dass auch kein TA ihm dann noch helfen konnte. Ich drückte die Blutungen immer wieder mit Kompressen ab nach der Operation – aber nichts konnte ihm mehr helfen.
Spaggi, dein Großvater hatte sicherlich noch eine relativ gesunde Zucht.
Früher wurden Wellis 10 bis 15 Jahre alt. Laut Statistik stirbt heute jeder zweite Welli vor seinem fünften Lebensjahr.
Gründe dafür: falsche Haltungsbedingungen und Überzüchtung. Überzüchtung bedeutet oft auch Inzucht.
Ich kann nicht repräsentativ eine Antwort auf diese Frage geben. Ich kann aber aus meiner eigenen mehrjährigen Erfahrung mit Wellis sagen, dass ca. 2/3 davon ein Lipom entwickeln, egal wie gesund man sie ernährt, und dass von dem dem verbleibenden Drittel ein Teil an Altersschwäche oder z. B. Schlaganfällen im Alter verstirbt.
Über den Schlaganfall einer meiner ältesten Abgabevögel hatte ich noch nicht berichtet. Mache ich evtl. in einem neuen Thread; auch wenn die Erkenntnis niemandem nützt – oder vielleicht doch (- ich kenne ja Schlaganfälle bei Menschen – und solche bei Vögeln zeigen sich in der gleichen Art mit halbseitigen Lähmungen z. B.).
Spaggi, zurück zu deiner Frage: Man kann fast gar nichts machen, wenn vermeintlich gesunde Vögel genug Freiflug und eine gesunde Ernährung haben.
Viele Grüße
Brigitte
Hm… schade, trotzdem danke für deine Antwort.
Vielleicht hilft es ja trotzdem ein bisschen Diät zu verordnen, weil wie gesagt nur ein paar ältere Vögel Lipome haben und die anderen sind einfach ein bisschen zu dick. Also nicht krankhaft, sondern einfach nur „gut gefüttert“ 😆
Und ich erwarte von der Diät auch nicht, dass sie die Lipome beseitigt, das würde wahrscheinlich eh nicht klappen. Bei den Lipom Vögeln kann man denke ich nicht mehr sehr viel machen. Operation würde ich nicht machen, denn sie kommen ja ganz gut damit zurecht und solange sie damit kein Problem haben, sehe ich auch keinen Grund das Risiko einer OP einzugehen. Und bezüglich der Inzucht, es wurde zwar jedes Jahr min. 1-2 mal gebrütet, allerdings wurde da vom Züchter (früher Großvater, jetzt Onkel) schon immer darauf geachtet, dass nicht die selben Pärchen wieder brüten und hat vor allem auch ab und zu Vögel von anderen Züchtern dazugesetzt also um anderes Blut in die Zucht zu bringen.
Gut dann schau ich mal, dass man vielleicht ein bisschen diätfreundlicher ernährt, ansonsten muss man wohl damit leben, denn wenn man ihnen schon alle Möglichkeiten gibt, sich zu bewegen und auszutoben und sie diese nicht nutzen, kann man auch nichts machen, man kann sie ja nicht zu ihrem Glück zwingen.
Danke euch allen für eure Antworten 😉
Hallo Spaggi,
Diät ist ja gut und schön; aber das Problem ist: Gutartige Lipome und auch bösartige Tumore ernähren sich von den Kalorien zunächst einmal. (Diese Kalorien, welche von Lipomen oder Tumoren – beides sind eigentlich Tumore – weggefressen werden, fehlen dem Vogel für seinen normalen Stoffwechsel.)
Eine zu ausgeprägte Diät (z. B. nur noch mit Wildsamen und Frischkost) führt demnach zwangsläufig zum Hungertod des Vogels. Da beißt sich der Hund in den Schwanz: Man will etwas Gutes tun, schafft es aber nicht. Also Fazit für mich: Keinerlei Diät im Schwarm! Jeder Vogel kann fressen, was er will.
Manchmal kann man Wellis Lipome wegoperieren lassen. (Habe ich bei einem Welli mit Brust- und Flügellipomen von einem promoviertem Vogelkundler machen lassen. Der Vogel überlebte aber nur 2 Wochen, weil er sich danach die verheilten Laser-Narben wieder aufbiss.)
Ich habe derzeitig im Schwarm auch einige wenige „Lipom-Vögel“. Die bekommen aber keine besondere Diät, fressen das, was die anderen Vögel auch fressen und es geht ihnen derzeit noch gut.
Problematisch wird es, wenn ein schwacher Vogel von den anderen Vögeln weggehackt wird.
Solche Vögel isoliere ich SOFORT aus dem Schwarm. Ein guter TA kann dann entscheiden, ob eine Operation sinnvoll ist. Im schlimmsten Fall muss man das Tier einschläfern lassen.
Klingt mies – aber nur meine Meinung.
Viele Grüße
Brigitte