Hallo,
mein grüner Opalin-Hahn ist derartig aggressiv, dass er alle anderen Hähne verjagt, um alle Hennen zu umgarnen. (Dem täte es ganz gut, wenn er mal Vaterpflichten hätte.)
Ich möchte eine einmalige Zuchtgenehmigung beim Amts-TA beantragen und den Nachwuchs bei mir behalten.
Das wird auch nicht so schwierig sein, denke ich. Aber es soll ja alles seinen offizielllen Weg gehen, und ich möchte legal beringte Jungvögel haben.
Was aber entsteht aus einem Paar aus hellgrünem Opalin-Hahn und einer grauen Gelbgesicht-Halbstard-Henne an Farben?
Viele Grüße
Brigitte 🙂 🙂
Ich hätte auch noch eine Verpaarung zwischen hellblauem Opalin-Hahn und hellgrünem Opalin-Hahn, dem obigen, der sich für beide Hennen interessiert. Aber da kommt nach den Vererbungsregeln ja nichts Interessantes bei raus.
Dann habe ich noch eine Verpaarung von EGG 1-Hahn und einer olivgrünen Henne. Was käme dabei raus?
Ich will aber nicht alle brüten lassen, sondern nur ein Paar, dessen Nachkommen ich dann auch selber behalten kann, bzw. 2 Vögel davon wären für die Schwiegermama.
Hallo Brigitte,
was die Vererbung mit den Grauen angeht, da weiß man am Besten, wenn der Nachwuchs da ist, wie die Eltern vererben. Weil, den Graufaktor gibt es ein- und zweifaktorig, du siehst einen Welli nicht an, ob er 1F oder 2F ist, ebenso die Dunkelfaktoren der Grauen lassen sich schlecht erkennen.
Erstmal, alle Hennen sind Opalin und alle Hähne spalterbig in Opalin.
Die Farben, ist der Hahn reinerbig Grün und die Henne 1F Grau, dann gibt es Grüne und Graugrüne. Ist die Henne 2F Grau, dann ergibt das nur Graugrüne.
Spaltet der Hahn in Blau, was anzunehmen ist und die Henne ist Grau 1F, dann erhältst du neben Grüne und Graugrüne, auch Blaue und Graue, der Anteil der Grauen und Blauen würde zusammen 25 Prozent ausmachen.
Spaltet der Hahn in Blau und die Henne ist Grau 2F, dann erhälst du Graugrüne und Graue, wobei die Grauen nur 25% ausmachen.
Je nachdem, ob die Henne einen oder 2 Dunkelfaktoren hat, angenommen sie ist Dunkelgrau 1F, dann würde es z.B. nicht nur Hellgrüne ergeben, sondern auch Dunkelgrüne oder falls Blaue rauskommen, es eben neben Hellblauen auch Dunkelblaue geben könnte usw.
Das verstehe ich jetzt nicht, beide Hennen? Würde der Hellblaue Opalin-Hahn mit der grauen Henne verpaart, Dann würde, falls die Henne Grau 1F ist, es farblich Blaue und Graue ergeben und bei 2F Grau nur Graue.
Wenn die Henne in Blau spaltet, Blaue und Grüne, ansonsten nur Grüne.
Ist der Hahn z.B. Hellblau, dann gibts farblich, je nach Spalterbigkeit, nur Dunkelgrüne oder nur Dunkelblaue und Dunkelgrüne.
Die Vererbung mit dem Gelbgesicht habe ich jetzt mal ausgelassen, ich denke, du weißt ja wie sich das vererbt.
Hallo Mary,
danke für Deine ausführliche sehr interessante Antwort.
Wieso sind bei der ersten Verpaarung (hellgrüner Opalin-Hahn und graue Gelbgesicht-Henne) alle Hennen-Nachkommen Opalin und alle Hähne spalterbig in Opalin? Die graue Gelbgesicht-Henne ist ja normal gezeichnet. Dominiert da das Opalin des Hahnes?
Ich hätte gerne auch „normal gezeichneten“ Nachwuchs, nicht alles Opaline! Die graue Gelbgesicht-Henne ist doch selber normal gezeichnet und kein Opalin. Kann die ihre normale Zeichnung denn nicht weitervererben? (Entschuldigung für meine dummen Fragen; Du und auch andere Vererbungskundige kennen sich da besser aus als ich.)
Leider kenne ich die Elterntiere der beiden nicht. Ich hätte gerne aber einen ganz normal hellgrün gezeichneten Nachwuchs darunter.
Und Frage: Kann der Hahn überhaupt reinerbig grün sein, wenn er selber Opalin aussieht im Phänotyp? (Dann dann dürften nach meiner mickrigen Kenntnis doch höchstens 25 % rein gezeichnete Grüne anfallen, oder? Aber das wäre ja immerhin etwas.)
Und wie sieht Graugrün aus? Da wäre ich mal gespannt! Ist graugrün offiziell definiert? Ich kenne nur hellgrün, dunkelgrün und olivgrün.
Ob Hennen oder Hähne als Nachwuchs entstehen, ist mir egal. Ich werde den Nachwuchs so zusammensetzen bzw. so verteilen, dass die Vögel möglichst gut zusammenpassen.
Dass der Hahn wahrscheinlich in Blau spaltet, kann ich verstehen. Daraus entstehen ggf. die o. g. 25 %. Das verstehe ich. Aber: Entstehen daraus auch irgendwelche Normalgezeichnete oder nur Opaline?
Dein zweites Zitat von mir „hellblauer Opalin-Hahn und hellgrüner Opalin-Hahn“ war ein Tipp-Fehler von mir.
Ich meinte korrekt: hellblaue Opalin-Henne plus hellgrüner Opalin-Hahn.
Diese beiden würde ich nicht verpaaren wollen, weil farblich nichts Interessantes dabei herauskäme. Außerdem scheint mir die Henne von der Konstitution her zu schwach zum Eierlegen. (Sie ist 3, 5 Jahre alt, zwar noch nicht zu alt, aber recht zierlich von ihrer Konstitution her.)
Die interessantesten Verpaarungen scheinen mir demnach die erste und die letztgenannte.
Ob die graue Henne 1 f oder 2 f ist, weiß ich nicht. Das würde man dann ja aus der Kontrollverpaarung sehen.
Aber wichtig ist mir im Augenblick, wenn ich die Zuchtgenehmigung erworben habe, unseren wilden grünen Opalin-Hahn mit Vaterpflichten zu beschäftigen, damit er endlich aufhört, die anderen Hähne zu schikanieren.
Ich würde aber keine Koloniebrut machen, sondern brütende Paare vom Schwarm trennen.
Viele Grüße
Brigitte 🙂 🙂
Hallo Brigitte,
Opalin vererbt geschlechtsgebunden. Nur das X-Chromosom kann Erbanlagen tragen, das Y-Chromosom nicht. Der Hahn hat XX und die Henne XY. Die Henne hat ja nur ein X und kann so nie spalterbig in einer der geschlechtsgebundenen Farbschläge sein.
Wie gesagt, nur das X-Chromosom kann bei der Geschlechtsgebunden Vererbung die Farbe bzw. die Zeichung weitergeben, dabei erhalten die Söhne je ein Gen von beiden Eltern und die Töchter nur ein Gen vom Vater.
Bei dir, ist ja der Hahn Opalin, auf beiden XX sitzt bei ihm also, das Gen für Opalin, jetzt mal ganz naiv erklärt. Entsteht jetzt eine Henne XY, so ist die Henne immer Opalin, entsteht jetzt ein Hahn XX, bekommt er vom Vater ein Gen für Opalin und ist so spalterbig in Opalin. Einen Opalin-Hahn, kann es nur geben, wenn die Henne gleichzeitig auch Opalin ist.
Ist nur der Hahn Opalin oder spalterbig in Opalin, dann gibts nur Opalin-Hennen.
Ist nur der Hahn Opalin, dann sind ja vom Nachwuchs, alle Hähne vom äußeren Erscheinungsbild her, Normale, also normal gezeichnet, die Spalterbigkeit siehst du denen ja nicht an.
Unter dem Nachwuchs was die Hähne betrifft, stehen die Chancen für Normal Hellgrün Gezeichnete eigentlich ganz gut, vorausgesetzt die Henne ist nicht zweifaktorig Grau.
Die Farbe und die Zeichnung für Opalin, sind ja 2 paar Schuhe.
Ein reinerbig Grünen Welli zu haben, da stehen die Chancen in der Regel ziemlich schlecht. Grün vererbt ja dominant zu Blau. Verpaarst du einen reinerbigen Grünen mit einem Blauen, dann ist der ganze Nachwuchs Grün/Blau. Selbst wenn du einen Grün/Blau mit nur Grün verpaarst, dann vererbt sich die Spalterbigkeit in Blau zu 50% weiter. Ist wirklich zu selten, dass man 2 reinerbig Grüne mit einander verpaaren kann und so der ganze Nachwuchs wirklich 100 % reinerbig Grün ist.
Die Graugrünen, hast du bestimmt schon gesehen, die sehen den Olivgrünen ähnlich, nur, dass die Graugrünen keine violette Wangenflecken haben, die sehen Hellblau aus, Vins schreibt zwar graue Wangenflecken, aber für mich sehen die Hellblau aus. Die langen Schwanzfedern der Graugrünen sind auch schwarz und die der Olivgrünen dunkelblau.
Was den Graufaktor angeht, der vererbt eigenständig, ist an keine Farbe gebunden, trifft der Graufaktor auf einem Grünen, dann gibt es Graugrüne, trifft der Graufaktor auf einem Blauen, dann gibts das Graue.
Dies habe ich ja inzwischen weiter oben erklärt (alle
Hähne sind Normalgezeichnete vom äußeren Erscheinungsbild her)
Es könnte gut sein, dass die Henne nur Grau 1F ist und die Wahrscheinlichkeit, dass der Hahn ist Blau spaltet ist groß und was das Gelbgesicht angeht, dürfte, man dann Graue und Blaue Gelbgesichter erwarten, auch wenn die Chancen prozentzahlmäßig nicht hoch liegen, manchmal wird man doch angenehm überrascht. 🙂
Hallo Mary,
danke für Deine Mühe! :respekt:
Sehr interessant! So naiv ist das für mich nicht:
Genau DAS hatte ich eben nicht begriffen, dass das Opalin auf BEIDEN XX sitzt und somit alle Hennen-Küken Opalin sein müssen.
Schreib‘ doch auch mal ein Buch! Deine Erklärungen verstehe ich viel besser als die von Theo Vins. (Nichts gegen Vins; die Literatur ist gut, aber manchmal komplizierter in der Erklärung, als sie sein müsste.)
Viele Grüße
Brigitte 🙂 🙂