RE: Apport und Aus mit dem Futterdummy

Zunächst mal: was ist ein Futterdummy?

Ein Futterdummy ist ein Beutel, in dem Leckerlies versteckt werden, an die der Hund ohne die Hilfe des Menschen nicht herankann. Dafür kann man „fertige“ Futterdummies verwenden, die man im gutsortierten Zoofachhandel erwerben kann, oder man „baut“ ich selber eines. Für ein selbstgemachtes Futterdummy kann man ein Faulenzeretui aus Leder verwenden, wie man sie im Schreibwarenhandel bekommt.

Wie arbeite ich mit dem Dummy?

Die Arbeit mit dem Futterdummy läuft über den Spiel- und Futtertrieb des Hundes. Es wird auch gerne bei den Retrievern eingesetzt um sauberes Apportieren und Ausgeben in die Hand zu üben.

Fast jeder Hund hat ein Lieblingsspielzeug, bei dem es für den Besitzer schwierig ist, den Hund zum Abgeben zu „überreden“. Hier setzt nun die Arbeit mit dem Futterdummy an um zuverlässiges Ausgeben zu trainieren. Für die Übungszeit verschwindet das bisherige Lieblingsspielzeug.

1. Schritt:

Zunächst mal ist der Futterdummy für den Hund genauso interessant oder uninteressant wie jedes andere Spielzeug. Um ihn interessant zu machen, lege ich vor den Augen des Hundes seine Lieblingsleckerlies (die nach Möglichkeit auch gut duften sollten) in den Beutel. Ich als Halter spiele dann mit dem Dummy als wäre er das interessanteste, was ich jemals gesehen habe. Der Dummy muß für den Hund so interessant werden, dass es nichts anderes mehr gibt. Zeigt der Hund Interesse, wird der Dummy geöffnet und der Hund darf sich das Leckerlie daraus holen, Dummy wieder zu und weiter spielen.

Das sollte man über mehrere Tage immer wiederholen, bis der Hund „kapiert“ hat, dass die tollsten Leckerlie aus dem Futterdummy kommen.

weitere Schritte:

Hat Hund kapiert, dass die tollen Leckerlie aus dem Futterbeutel kommen, werden die Leckerlie darein gelegt, ohne das Hund zuschauen kann. Und wieder ist der Dummy für mich das tollste der Welt. Hat Hund kapiert, dass auch tolle Leckerlie im Dummy sind, wenn er nicht gesehen hat, dass sie reingelegt wurden, habe ich wieder einen Schritt geschafft.

Nun kann ich langsam versuchen, den Dummy an einer einfachen Stelle zu verstecken und lasse den Hund suchen. Hat Hund gefunden, muß er den Beutel zu mir bringen, damit ich ihn öffenen kann, denn nur so kommt er an die Leckerlies. Die meisten Hunde kapieren sehr schnell, dass sie den Dummy apportieren und ausgeben müssen um an die Leckerlie zu kommen. Wenn das sicher sitzt, kann man die Schwierigkeiten langsam steigern und z.B. draussen üben, die Suchdistanz erhöhen oder auch darauf bestehen, daß Hund den Dummy in die Hand ausgibt.

BITTE FÜR ALLE SCHRITTE AUSREICHEND ZEIT UND WIEDERHOLUNGSÜBUNGEN EINPLANEN.

Beherrscht der Hund beim Futterdummy nun zuverlässig den Apport und das Aus, kann man versuchen, das bisherige Lieblingsspielzeug wieder einzuführen. Der Futterdummy bleibt beim HF und wenn der Hund das Lieblingsspielzeug aus git, gibt’s die Belohnung aus dem Dummy. Gibt Hund nicht aus, verschwindet das Lieblingsspielzeug wieder und der Futterdummy bleibt das Spielzeug der Wahl.

7 Antworten auf „RE: Apport und Aus mit dem Futterdummy“

  1. Danke Claire,

    ich hatte es wahrscheinlich mit dem Beispiel bei Kenai nicht so genau erklärt, sinngemäss meine ich aber das selbe. Bei Kenai ging das auch super, da sie absolut auf Futter steht, 😉

  2. Apportieren macht vielen Hunden Spaß, ist ordentliche Kopfarbeit und kann, sofern man rechtzeitig damit anfängt, sogar dafür sorgen, dass der Hund unterwegs nichts Gefundenes frisst, sondern sogar herbringt. Weil immer, wenn man etwas bringt, gibt es etwas besonders Gutes. 😀

    Original von Claire
    Nun kann ich langsam versuchen, den Dummy an einer einfachen Stelle zu verstecken und lasse den Hund suchen. Hat Hund gefunden, muß er den Beutel zu mir bringen, damit ich ihn öffenen kann, denn nur so kommt er an die Leckerlies. Die meisten Hunde kapieren sehr schnell, dass sie den Dummy apportieren und ausgeben müssen um an die Leckerlie zu kommen.

    Nicht jeder Hund kapiert oder traut sich sofort, zu suchen oder herzubringen. Da muss dann motiviert werden.

    Suchen schrittweise aufbauen: Dummy nur leicht entfernt hinlegen, nicht verstecken. Hund freut sich, rennt hin, Klasse! Leckerli rausholen. Mehrfach wiederholen. Entfernung ausbauen. Irgendwann verschwindet der Dummy nur hinter einer Ecke, während der Hund zusieht. Er weiß also, wo der Dummy ist, und weiß, wo er hin will. 😉

    Das Suchwort würde ich einbauen, während der Hund schon losrennt, damit er das Suchen automatisch mit dem Wort verknüpft.

    Herbeibringen: Wenn der Hund den Dummy beim Finden nur kurz nimmt und erwartungsvoll wieder fallen lässt und nicht begreift, dass das Ding nicht von alleine zum Herrchen läuft: Beim Fallenlassen Hand drunterhalten und Dummy auffangen. Häufig wiederholen. So verknüpft der Hund, dass der Dummy in die Hand ghört. Dann die Hand nur leicht entfernt hinhalten, so dass der Hund den Kopf nur ein bisschen bewegen muss, um die erlernte Verknüpfung durchführen zu können. Irgendwann ist man beim ersten Schritt, den der Vierbeiner machen muss, dann kommt der entsprechende Befehl dazu, um wieder die Verknüpfung Befehl/Apportieren zu bekommen.

    Und nicht vergessen: Gerade solch unsicheren Kandidaten müssen merken, dass sie gerade etwas supermäßig Tolles machen, und wenn es nur das Aufnehmen des Dummys ist, der direkt vor ihren Füßen liegt. Freut euch, als ob gerade eine Goldmedaille gewonnen wurde! Das macht Mut und baut auf. 😉

  3. Original von manee

    Und nicht vergessen: Gerade solch unsicheren Kandidaten müssen merken, dass sie gerade etwas supermäßig Tolles machen, und wenn es nur das Aufnehmen des Dummys ist, der direkt vor ihren Füßen liegt. Freut euch, als ob gerade eine Goldmedaille gewonnen wurde! Das macht Mut und baut auf. 😉

    Das hab ich mal bei einer Trainingsübung am Neckar mit kleinen Retrievern gesehen. Sieht schon witzig aus, wenn eine Horde Menschen wie die wildgewordenen Affen duch die Gegend hüpfen und die kleinen Retriever springen drum rum …. [ img ] [ img ] [ img ] [ img ]

  4. Original von Claire

    Original von manee

    Und nicht vergessen: Gerade solch unsicheren Kandidaten müssen merken, dass sie gerade etwas supermäßig Tolles machen, und wenn es nur das Aufnehmen des Dummys ist, der direkt vor ihren Füßen liegt. Freut euch, als ob gerade eine Goldmedaille gewonnen wurde! Das macht Mut und baut auf. 😉

    Das hab ich mal bei einer Trainingsübung am Neckar mit kleinen Retrievern gesehen. Sieht schon witzig aus, wenn eine Horde Menschen wie die wildgewordenen Affen duch die Gegend hüpfen und die kleinen Retriever springen drum rum …. [ img ] [ img ] [ img ] [ img ]

    gröööhl, noch blöder siehts aus, wenn ich als Rollifahrer so einen Affentanz vollführe. Manch einer der in der Trainingszeit am Hundeplatz vorbei geht wird wohl denken, die ist reif für die Klapse, aber was solls, 🙂

  5. Nee, Susanne, 10 Retrieverhalter (dsvon die meisten Ersthalter) mit hopsenden Hunden sind nicht zu toppen. Das sieht aus wie Klassenausflug der Klapse … :groehl: :groehl: :groehl:

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