Gewissensfrage

Hm, schon seit einigen Tagen grübel ich über dieses Thema nach, nun muß ich doch mal was schreiben.

Ich habe ja nun seit August die Zuchtgenehmigung für meine kleine Zucht. Muß ich deshalb nun ein schlechtes Gewissen haben? Ich weiß ja, daß es so viele Abgabevögel gibt und ich habe auch slebst welche. Aber irgendwie habe ich öfter den Spruch gelesen „Wie kommt man bei so vielen Abgabevögeln noch auf die Idee zu züchten?“

Irgendwie haben die ja recht, aber für die Tiere ist es unheimlich toll und artgerecht und auch ich habe meinen Spaß daran. Noch dazu sind mir kleine Zuchten wie meine (2003 3 Küken) wesentlich lieber als große Zuchten, die nicht so viel Wert auf jeden einzelnen Vogel legen. Ich kaufe auch lieber bei kleinen Züchtern als bei großen Zuchten.

Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll, weiterzüchten für die Tiere und auch für die Käufer, die ich sehr genau ausgesucht habe, oder aufhören und weiterhin nur Vögel aufnehmen, aber keine abgeben?

Ich bin echt am Zweifeln momentan! 🙁

7 Antworten auf „Gewissensfrage“

  1. Hallo,

    ich vertrete eher den Standpunkt, dass es schon genug Wellis gibt, die ein gutes Zuhause suchen. Allerdings ist der Welli nicht so oft in Tierheimen vertreten wie z.B. Katze oder Hund. Und ich glaube, dass sie auch relativ schnell wieder vermittelt werden.

    Es ist wirklich eine schwere Frage. Bei Hund, Katze oder auch Kaninchen und Meerschweinchen würde ich ganz klar sagen, laß es lieber bleiben. Bei Weillis bin ich mir da nicht so sicher. Sicherlich ist es besser, wenn du züchtest als ein Groß-Züchter. Aber das wirst du durch deine Zucht auch nicht verhindern können. Und auch nicht, dass viele doch in einer Zoohandlung kaufen.

    Vielleicht kannst du ja ein Kompromiss machen. Nur eine Brut von einem Paar pro Jahr oder so.

  2. Aber was mich am Meisten ärgert ist die Einstellung der Leute, da werden Tiere angeschafft und dann fliegen gelassen oder es wird nach Jahren ein zweiter gekauft und wenn die sich nicht gleich verstehen, ab damit. Ich komm da nicht mit, wenn ich ehrlich bin!

    Wie kann man so gewissenlos mit seinen Tieren umgehen? Mir geht es ja nicht darum, die großen Zuchten nach und nach zu untergraben, denn die Einstellung der Leute bleibt gleich, ob der Vogel nun 10, 15 oder 18 Euro gekostet hat, leider!

  3. Hallo Manu,

    ich glaube solche Leute wird es immer geben. Ich arbeite Samstags ehrenamtlich im Tierheim, und da bekommt man so einiges mit. Das kannst du mir glauben. Z. B. haben wir vor ca. 3 Wochen ein kleines Schwein bekommen. Die Frau hat gemeint, es wäre ein Minischwein, bei uns wird aber vermutet dass es ein ganz normales Hängebauchschwein wird, und dementsprechen groß. Und kannst du dir vorstellen, warum sie sich das zugelegt hat? Weil jeder ja Hunde hat und mit einem Schwein fällt man auf. Also bei sowas fehlen mir echt die Worte. Und dann hat diese dumme Nudel sich auch noch gewundert, dass das Schwein in die Wohnung reinmacht.

    Leider gibt es viel zu viele die so verantwortungslos mit den Tieren umgehen. Und solange es kein Gesetz gibt, wo man z.B. Fachkunde oder so nachweisen muß, wird sich daran auch nichts ändern.

  4. Da hast du wohl recht. 🙁 Manchmal denke ich auch den Leuten wird es manchmal zu leicht gemacht, wenn die Tierheime alle Tiere annehmen oder wenn sie übers Internet ohne einen driftigen Grund die Tiere abgeben können.

    Klar ist es für die betreffenden Tiere besser, aber meistens wird dann das nächste Tier angeschafft! Ne Bekannte hatte Wellis, die hab ihc ihr abgeschwätzt, weil ich die hltung so schlecht fand. Noch dazu hatte sie Angst vor den Kleinen. Und dann 2 Wochen später … zeigt sie mir in der gleichen Voli ihre neuen 2 Nymphen! 😡 Da frag ich mich echt, wo der gesunde Menschenverstand bleibt … auf der Strecke irgendwie, glaube ich.

    Ich habe aber allen Käufern angeboten, daß sie die Tiere bitte zu mir bringen sollen, wenn sie sie nicht mehr wollen. Ich glaube mehr kann ich dann auch nicht tun, wenn ich weiterzüchten will. An Schutzverträge hält sich auch niemand richtig, fürchte ich. Da kriegt man dann erz#hlt der Vogel ist gestorben und statt dessen haben die ihn für teuer Geld noch verkauft! 🙁

  5. Hallo Manu!

    Kann gut verstehen, daß Du im Augenblick ins Grübeln kommst.

    Meine Meinung dazu ist, daß es mehr so verantwortungsvolle kleine Züchter geben sollte, bei denen die Wellis liebevoll großgezogen werden und in sorgfältig ausgesuchte Hände gelangen.

    Die Vorwürfe, es gibt so viele Abgabevögel, da sei es nicht richtig, noch zu züchten, finde ich ungerechtfertigt, weil man nicht von jedem verlangen kann, nur noch Abgabevögel aufzunehmen. Von meinen 8 Wellis im Bestand habe ich drei adoptiert, zwei sind zugeflogen und drei habe ich aus der Zoohandlung. Ich schließe aber nicht aus, daß ich nicht wieder mal einen Welli aus der Zoohandlung bzw. vom Züchter nehmen würde, denn bei den Abgabewellis weiß man nie, was vorher mit ihnen war, man läßt Unsummen beim TA und bekommt sie doch nicht durch.

    Das ist immer zu traurig, und man fragt sich immer, liegt’s an einem selbst oder an den Bedingungen, unter denen sie vorher gelebt haben. Bei Wellis, die ich jung geholt habe, kann ich einfach viel mehr beeinflussen, was natürlich nicht ausschließt, daß ich da nicht auch mit einem frühen Verlust fertigwerden muß.

  6. Hallo Manu!

    Ich stehe auf dem Standpunkt, daß sich niemand, der keine Massenzüchtung betreibt, Vorwürfe machen und machen lassen sollte, weil er züchtet. Viele von uns würden wohl in erster Linie „gebrauchte“ Wellis aufnehmen, weil sie keinen Wert auf Zahmheit legen und aussortierten Tieren ein neues gutes Zuhause geben möchten. Trotzdem gibt es viele Leute, die einen jungen Vogel haben möchten – um ihn zahm zu bekommen, oder aus welchen Gründen auch immer.

    Ich finde beides völlig legitim…

    Wie Andrea schon schrieb, denke ich auch, daß es wichtig ist, daß es diese „Kleinrahmenhobbyzüchter“ gibt, weil die wohl in aller Regel liebevoll mit den Tieren umgehen und sie auch vernünftig pflegen und unterbringen.

    Wenn ich von von so manchem „Großzüchter“ Bilder einer völlig versifften und zugeschmuddelten Voliere sehe und das dann mit der Masse der Hilferufe in Foren in Verbindung bringe, in denen Fälle von klassischen Hygienemangelerkrankungen geschildert werden, dann wundert mich da gar nichts mehr. Und dann finde ich feine, kleine, saubere Hobbyzuchten nicht mal rechtfertigungsbedürftig 😀 .

    LG

    Meike

  7. @ manu:

    also ich finde wellis züchten in kleinen rahmen wirklich nicht schlimm… ganz im gegenteil, wir brauchen verantwortungsvolle, tierliebe züchter, die den leuten endlich in den kopf hämmern dass wellis kein spielzeug sind!

    natürlich gibt es wellis die ein neues zuhause suchen, aber das sind meiner meinung nach wenige… in den tierheimen trifft man wellis nur selten an, und wenn dann werden sie sofort vermittelt.

    bei hunden sieht es da schon düsterer aus.

    dafür gibts eine ganz logische erklärung: hunde „stören“ viel mehr als wellis. wenn jemand keine lust mehr auf seinen welli hat, lässt er ihn entweder im käfig zugrunde geht oder lässt ihn frei. bei der 2ten variante stirbt der welli, anders als ein hund, sowieso nach eingien tagen, also hat er garnicht erst die gelegenheit auf eine neue familie. 🙁

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert