Hallo,
ich bin wie einige User von uns Mitte 40, Akademikerin, spreche mehr als 5 Fremdsprachen, habe gute EDV-Kenntnisse, langjährige Berufserfahrung aus mehreren Firmen (- die letzte musste leider schließen -); muss aber von diversen Jobs leben, die gar nicht meiner Ausbildung entsprechen. (Von der sog. Agentur für Arbeit bekomme ich weder Job-Angebote noch finanzielle Leistungen.)
Frage: Warum werden Leute ab 40 nicht mehr in feste Anstellungsverhältnisse eingestellt?
Wieso zählt jetzt die Berufserfahrung der mehr als 40jährigen nicht mehr?
O.k., wir haben ein paar Falten und graue Haare evtl. auch, aber wir sind doch in der Lage, uns flexibel an neue Situationen anzupassen und gleichzeitig noch unseren Erfahrungsschatz aus unserem bisherigen Berufsleben einzubringen.
Demnächst sollen wir arbeiten, bis wir 67 oder noch älter sind, aber wer lässt uns denn arbeiten – und zwar sozialversicherungspflichtig! (Ich weiß, dass die Lohnnebenkosten immer noch zu hoch sind für manche kleine Firmen.)
Ach so, und dann werden noch Einwanderer angeworben, weil unsere Bevölkerung ja überaltert.
Die sprechen aber kein Deutsch – nach ca. 5 Jahren dürften die qualifizierten unter den Einwanderern dann vermittelbar sein.
Aber ich war schon immer Staatsbürgerin in diesem Land. Sollen demnächst Einwanderer Jobs bekommen, die ich auch machen könnte?
(Falls jemand Interesse hat, auf diese Fragestellung zu antworten, bitte öffentlich keine Namen von politischen Parteien oder Personen nennen.)
Wer Namen von Personen oder Parteien nennen möchte, der teile mir dies bitte per PN mit. (Wir möchten niemanden verunglimpfen.)
Viele Grüße
Brigitte
Hallo Brigitte,
was sollen Millionen Jugendliche sagen, die keine Chance bekommen überhaupt eine Aubildung zu machen? Die mit 16 schon Sozialhilfeempfänger sind? Was sollen Menschen mit 30 sagen, wenn beim Arbeitsamt steht, dass man einen 25 Jährigen mit am besten 10-jähriger Berufserfahrung sucht.
Das ist kein Problem des Alters, sondern der momentanen Situation auf dem Arbeitsmarkt. Und da ist auch egal, welche Partei gerade regiert.
LG Anja.
Ich würde auch sagen dass das eine mit dem anderen wenig zu tun hat, es gab schon immer Einwanderer und die haben andere Arbeit geleistet als deutsche Bürger.
Ich denke viele Positionen sind durch Computerprogramme einfach wegggefallen.
Ich finde man sollte sich nicht als Fremdenfeindlich outen indem man so neidisch reagiert.
Vieleicht ist es auch garnicht das Alter sondern die Einstellung die einen Personalchef leiten jemand einzustellen oder nicht.
@ Anja
Ja, sicherlich: Für Jugendliche, die noch nie im Berufsleben waren und gar keinen Ausbildungsplatz bekommen, ist das wohl noch frustrierender. Ich möchte das ja auch gar nicht so einseitig sehen.
@ Doris
Fremdenfeindlich bin ICH garantiert nicht. Sonst hätte ich nicht so viele Fremdsprachen gelernt und einen Teil meines Lebens im Ausland verbracht.
Wir möchten doch aber die Zuwanderer auch gut integrieren; das können wir aber nur, wenn wir die Voraussetzungen (u. a. Sprachkenntnisse) dazu schaffen, dass sie sich hier wohl fühlen.
Es geht nicht um Neid: Ein EDV-Programmierer aus Indien nimmt mir bestimmt keinen Arbeitsplatz weg; wenn er auf dem deutschen Arbeitsmarkt dringend gebraucht wird.
@ alle
Ich sehe in meinen Bemühungen um eine neue Festanstellung oft die Angabe: Höchsteinstellungsalter 35 Jahre.
@ Anja @ alle: Das betrifft natürlich nicht nur mich, da ich jetzt zufällig schon 10 Jahre älter bin. Aber ich mache immer wieder die Erfahrung, dass zunächst mal Leute mit Anfang 30 zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen werden, egal, wie viele Qualifikationen ein junger Mensch mit 20 Jahren oder einer in mittlerem Alter ab 40 haben mag.
Wieso sind denn sämtliche Arbeitgeber so auf das Alter 30 fixiert?
Eine Gesellschaft besteht doch nun mal aus allen Altersgruppen.
Ich habe den Eindruck, dass derzeitig sowohl die ganz jungen, als auch die Leute in mittlerem Alter ab 40 auf dem Arbeitsmarkt benachteiligt sind.
Viele Grüße
Brigitte
Brigitte,
ich meinte auch eher dass es Fremdenfeindlich klingt, und das man sowas besser nicht schreibt.
Und wenn man so eingestellt zu einem Vorstellungsgespräch geht, ist man eher verkrampft und erfolglos.
Ich habe einige sehr interessante Bücher von Christa Kössners Spiegelgesetzmethode gelesen.
GEnau das was man am meisten haßt was man nciht möchte passiert, weil man so fixiert ist darauf. Man wirkt verkrampft und ein personalchef erkennt das und stellt so jmeand nicht ein und meiner meinung nach hat das mit dem Alter nichts zu tun.
Mein Mann ist schon über 50 und er bekommt ständig Superangebote, dabei hat er Arbeit mehr als genug.
Ich denke es gibt Berufe die schwierig sind und Menschen die schwierig unter zu bringen sind, aber das hat nichts mit dem Alter zu tun, IMO
Hallo!
die Jobsuche ist im Moment für alle schwer, ob man jetzt einen Ausbildungsplatz sucht oder eine andere Stelle.
In unserer Firma bekommen wir zur Zeit beinahe täglich wieder Bewerbungen um Ausbildungsplätze. Die Bewerber kommen zum Teil von so weit her. Ist schon schlimm, finde ich, wenn man sich mit 16 Jahren um einen Ausbildungsplatz bewirbt, der mehrere 100 km weit weg ist.
Ich habe aber auch mehrere Bekannte, die in meinem Alter oder älter sind, die einfach keine Stelle finden. Meine Schwägerin z.B. ist Diplom-Psychologin, bekam danach über Jahre hinweg keine Stelle, sie hat sich bundesweit beworben, Vollzeit, Teilzeit, nix drin.
Über Wasser hielt sie sich mit Aushilfsjobs.
Mit über 33 Jahren hat sie das Glück gehabt, nochmal eine Ausbildung machen zu können als Verlagskauffrau.
Dort wurde sie mit vielen anderen vorletzten Herbst entlassen, Rationalisierungsmaßnahmen.
Und seitdem sucht sie. Außer Mini-Jobs ist leider nichts zu bekommen und von denen kann sie nicht leben.
Mein Vater wurde vor über 15 Jahren mit knapp 50 arbeitslos, weil die Firma Konkurs anmelden mußte. Schon damals wurde er beim Arbeitsamt als nicht vermittelbar eingestuft.
Als er sich als Konstrukteur für einen Hausmeisterjob bewerben wollte, sagte ihm ein Angestellter vom Arbeitsamt eiskalt ins Gesicht, er würde damit ja anderen den Arbeitsplatz wegnehmen, die nicht so eine gute Ausbildung hätten wie er.
Was nutzt einem aber die gute Ausbildung, wenn man keine Stelle bekommt und dazu noch eine ganze Familie ernähren muß?
Vom Arbeitslosengeld konnte man damals schon keine großen Sprünge machen und das Ersparte, das meine Eltern damals für ihre Altersversorgung aufheben wollten, ging auch drauf.
Nach dem Abitur (vor 19 Jahren) stand ich auch ein Jahr lang auf der Straße. Für viele Jobs war ich zu „überqualifiziert“, für andere wiederum mein Abi zu schlecht.
Ja, die Zeiten waren früher auch nicht besser und sie werden auch in Zukunft meiner Meinung nach nicht besser werden.
Wir in unserer Firma stellen auch Leute ein, die älter sind, vor einigen Jahre z.B. eine Kollegin, die schon Mitte 40 war.
Leider läßt die momentane Situation in unserer Firma das nicht mehr zu, im Gegenteil, im Herbst mußten wir erst jemanden entlassen.
Aber schade, daß es so wenig Firmen gibt, die auch älteren mal eine Chance geben.
Hallo Gabi & alle,
vielleicht ändert sich diese Einstellung ja auch in den nächsten Jahren. Aus den sog. „geburtenstarken Jahrgängen“ aus den Ende 50ger bis Mitte 60ger Jahren kann ja bald kaum noch jemand kommen; danach wurden ja in Deutschland nicht mehr so viele Kinder geboren.
Die Hoffnung stirbt zuletzt.
@ Doris: In Sachen Spiegelgesetz: Ja, das ist mir bekannt – nennt man auch die Selbstprophezeiung nach Murphy. – Da ist etwas Wahres dran; aber ich würde das nicht überbewerten. (Esoteriker haben hier und da mal Recht oder auch nicht – alles Interpretationssache m. E.).
Viele Grüße
Brigitte
Hallöchen,
leider kenne ich das Thema auch nicht an mir selber aber an meine Bekannte sie sucht seit ca. 2 Jahren einen Job, hat auch langjährige erfahrung und sie bekommt ständig absagen vor die Nase geballert aber sie gibt die Hoffung nicht auf und versucht es immer wieder .
Gruss
Vera
Ich meinte nicht den guten alten Murphy, aber egal es ist viel dran was man ausstrahlt und wenn man verkrampft bemüht ist kommt es eben auch verkrampft bemüht rüber, und wer möchte schon eine „Krampfhenne“ einstellen???
Meine Nachbarin hat als Fremdsprachenkorrespondentin auch lange gesucht und wollte natürlich nur in ihrem Beruf und nur in der selben Position die sie vorher hatte arbeiten.
Dann hat sie einen Mann kennengelernt und es war ihr nicht mehr sooo wichtig, und plötzlich hatte sie wieder Angebote, ich führe das darauf zurück dass sie einfach lockerer war und nicht mehr so um Leben oder Tod den Job brauchte.
Ich denke die vielen Stellen die durch PC oder Verlagerung nach dem Ausland wegfallen oder durch Onlineshops anstelle von Geschäften, die tun allgemein richtig weh und da muß jeder dran glauben, in allen Alterstufen und Bereichen.
Man sollte sicher auch überlegen ob man immer alles für ein paar Euro billiger im Ausland kauft, oder ob man mal die hiesige Wirtschaft ein wenig ankurbelt.
Wo mag das noch hinführen???
Hallo Brigitte,
deine These hat einen gewaltigen Haken. Wo keine Kinder mehr nachkommen, wird auch von allem weniger benötigt. Das heißt Stellen werden gestrichen und es wir dnicht besser.
LG Anja.
Anja, du hast ja Recht! Aber wo sollen unsere vielen älteren Leute dann hin? 😕
Und wer soll für sie sorgen, wenn so alt sind, dass sie nicht mehr arbeitsfähig sind? 😕
Viele nachdenkliche Grüße
Brigitte
Irgendwann bekommt jeder junge Mensch dann drei Rentner durchzufüttern.
Wir haben ja auch leider nur zwei Kinder großgezogen, das ist eins zu eins was die Rentenzahlungen angeht, und wieviel bekommen garkeine Kinder???
Doris & alle,
das geht auch nicht! – Wir brauchen schon ein paar jüngere Einwanderer/innen, um die Versorgung unserer älteren Menschen zu gewährleisten.
Aber: Wer soll das bezahlen? 😕
Und zudem ist ja auch jüngeren Einwanderern auch nicht unbedingt zuzumuten, nur im sozialen Bereich tätig zu sein.
Tja, was machen wir da? 😕
Angeblich hat heute jedes Mädchen, welches jetzt bei uns geboren wird, eine Lebenserwartung von 100 Jahren. Stimmt das wirklich? 😕
Es hat doch nicht jeder das Geld, um die technischen Fortschritte auch wirklich zu nutzen. 😕
(Die gesetzlichen Krankenkassen haben alle Spar-Programme. Da verendet man eher, bevor eine ernste Krankheit wirklich entdeckt wird – meine persönliche Meinung, die nicht unbedingt richtig sein muss.)
Viele Grüße
Brigitte
Na, die Lösung ist doch ganz einfach. Die Menschen müssen wieder mehr Kinder kriegen und das geht nur, z.B. mit guten Bildungseinrichtungen. Da müsste einfach nur mal rein investiert werden.
LG Anja.
Anja, da hast du völlig Recht! Wir brauchen mehr Kinder; und diese müssen auch gefördert werden!
Aber dennoch wären damit die Versäumnisse der letzten 20 Jahre in der Politik m. E. derzeit auch durch viele jetzt neu geborene Kinder nicht mehr aufzuholen. (Was wollen wir denn den jetzt neu geborenen Kindern da zumuten?! 😕 )
Viele Grüße
Brigitte
Defenitiv ist es so das 40 Jährige sehr schlechte Chanchen auf den Arbeitsmarkt haben, ich bin wie gesagt 41 und Bewerbe mich ohne Ende immer ohne Erfolg.Gesucht werden wie Brigitte schon sagt.meist 30 Jährige.Davon noch am besten 20 Jahre Berufserfahrung.
Ein Beispiel,bei uns in der Nähe ein kleiner Betrieb,hat jemanden eingestellt für 4 Euro Stundenlohn( Nationalität möchte ich nicht nennen),daß Ende von Lied war,daß die andere Mitarbeiterin( Deutsche) Entlassen wurde,weil ja da jemanden gab,der für 4 Euro Arbeitet.
Da geht einen die Hutschnur hoch.Wenn ihr gestern Spiegel T.V. gesehen habt,dann könnt ihr euch denken, wie es in den Firmen ab geht.
Und es wird noch schlimmer werden. 🙁
Und zu Kinder,ich würde heute keine Kinder mehr in die Welt setzen.
Birgit, dass ist doch Schwarzmalerei. Was wäre gewesen, wenn die Mütter im und nach dem Krieg so gedacht hätten? Glaubt ihr, dass das Leben früher besser war?
Und zur Politik, kann ich nur sagen, dass es 1990 Tausend Chancen gab, zumindest das Sozialsystem zu verbessern. Alle wurden vertan.
Und heute besinnnt man sich langsam.
LG anja.
Was hast Du denn für eine Qualifikation Birgit? Und als was bewirbst Du Dich?? Vielleicht liegt es ja auch an der Art der Bewerbung??
Manchmal hilft es schon wenn man umformuliert?