Hallo Aymara!
Das kann ja jetzt wohl nicht sein!! Kein Vogel ist allein glücklich - und auch wenn ein Vogel einen Menschen in Ermangelung eines artgleichen Partners als Bezugsperson akzeptiert, so ist das weder artgerecht noch wünschenswert.
Denn man muss sich vor der Anschaffung eines Vogels fragen, ob man seinen Erfordernissen gerecht werden kann - und dazu gehört, dass man gleich einen Partnervogel mit einplant und deshalb auch die Behausung so anschafft, dass zwei Vögel darin gehalten werden können, oder den Platz einplant, den ein zweiter Käfig benötigt.
Man kann nicht Geldgründe für die Tatsache vorschieben, dass ein Vogel nicht artgerecht gehalten wird.
Es werden auch immer mal Zuhause für Vögel gesucht, die aus den unterschiedlichsten Gründen abgegeben werden müssen - wenn man sich auf den entsprechenden Seiten regelmäßig umschaut, wird man sowohl einen Partnervogel als auch eine passende Voliere finden, die zum eigenen Geldbeutel passt. Aber als verantwortungsvoller Vogelhalter sollte man dies eben auch machen.
Und zum Thema "menschliche Bezugsperson": Bist Du für den Vogel, den Du allein hältst, ständig verfügbar? Also den ganzen Tag zu Hause, damit Dein Vogel immer dann, wenn er Kontakt braucht, ihn auch bekommen kann? Das denke ich nicht, schließlich muss mensch wenigstens gelegentlich mal aus dem Haus, um Erledigungen zu machen, wenn man berufstätig ist, ist man sogar den überwiegenden Teil des Tages nicht zu Hause. Und was macht der Vogel in dieser Zeit, die er allein herumsitzt? Er ist einsam, langweilt sich und wartet darauf, dass seine Bezugsperson nach Hause kommt. Und was ist, wenn das der Fall ist? Kann mensch sich sofort um die Bedürfnisse des Vogels kümmern, die sich innerhalb des Tages angesammelt haben? Auch nicht wirklich, denn mensch muss sich um den Haushalt kümmern, kochen (dabei kann der Vogel überhaupt nicht dabeisein, weil sowohl die Dämpfe aus antihaftbeschichteten Kochgeschirren als auch die Kochdünste an sich der Gesundheit schaden) und so weiter und so fort. Wenn mensch ehrlich zu sich selbst ist, dann ist der Teil des Tages, den man für den Vogel da ist - und wirklich nur für den Vogel, nicht sozusagen nebenher - verschwindend klein gegenüber dem Anteil, den der Vogel allein ist.
Und bitte komm' nicht mit weiteren fadenscheinigen Argumenten um die Ecke - ich weiß, wovon ich spreche, ich versuche seit drei Wochen eine Pennantsittichhenne für meinen Witwer Chico zu finden, was sich als recht schwierig gestaltet, wenn man nicht einfach blind zum Züchter rennen will, sondern auf die Bedürfnisse des Bestandsvogels eingehen will, in meinem Fall ist das die Tatsache, dass ich einem ca. 5jährigen Hahn nicht eine nestjunge oder knapp halbjährige Henne dazusetzen kann, weil es dann nach der Pubertät der Henne zu echten Problemen kommen kann. Und jeder Einzelvogel sollte mit dieser Sorgfalt einen Partnervogel bekommen - den einen rundum glücklichen Einzelvogel wird es nicht geben, ich behaupte auch mal, dass das noch nicht mal möglich ist, wenn die menschliche Bezugsperson rund um die Uhr zu Hause ist.