MOMENT MAL!!!
Hier muß jetzt mal der Schottenterrierbesitzer und Fan zu Wort:
Den West Highland White Terrier gibt es nicht erst seit den 60-70er Jahren, es ist vielmehr eine Züchtung aus dem frühen 19. Jhdt.
Ein schottischer Lord( wenn es sein muß, such ich den Namen raus) benutzte Aberdeen Terrier als Erdhunde.
Nachdem er seinen besten Hund mit einem Hasen verwechselte und erschossen hatte, begab er sich an die Zucht eines hellen Terriers.
Was die wenigstens Leute wissen ist, daß es Highlander nicht nur in "Caesar"(Kotz)-weiß gibt, sondern auch in blonde( nicht zu verwechseln mit weizenfarbenen Scottish Terriern!!).Sie sind im Standard auch zugelassen, aber verschunden, weil alle Leute nur den süüüüßen Wuschel haben wollen.
Im schottischen Hochland gab es eine undefinierte Terrierart, die, wie der Scottie auch, fast ausschließlich zur Rattenjagd eingesetzt wurde.
Diesen Hund kreuzte er ein und verfeinerte so lange, bis die Hunde fast weiß waren.
Allerdings hatten sie hartes, rauhes Haar, wie es auch der Scotchterrier haben soll.
Man findet solche Hunde leider nur noch ganz selten und dann meist ... in Schottland.
Diese Hunde haben keine Hautprobleme, keine Kyphose keine Zahnfehlstellung, sind aber eben so gut wie unerreichbar( und humorlose Killer!).
In den 30er-Jahren, dann später wieder in den 70er Jahren, ereilte den Scotchterrier der Fluch als Modehund.
Lackschwarz hatte er zu sein und hochglänzend. Das war mit Rauhhaar nicht zu erreichen.
Inzucht, Wegzucht des Rauhhaars, Form statt Gebrauch waren der Fluch dieser Hunde.
Nach den 30er Jahren kam "Zum Glück" der Krieg, wonach die Hunde einen Neustart hatten.
Es kamen Importe, die unverzüchtet waren.
Aus diesen unverzüchteten Hunden hatten wir unseren ersten Scottie. Nicht schwarz, Deckhaar wie ein Rauhhaardackel, unkaputtbar.
Zu dieser Zeit war der Highlander( ich lehne den verniedlichenden Begriff"Westie" ab!) auf dem Kontinent unbekannt, fristete sein Dasein als Jäger und Mörder.
Als dann die Whiskey-Marke "Black and White" verbreitet wurde, fragten die leute nach dem weißen Hund, der neben dem Scottie saß.
Das war der Anfang vom Ende.
Die Hunde wurden beliebt, weich( wuschel-weiß) und:
Hatten die tollsten Hautprobleme, die man sich vorstellen kann.
Auf einer Ausstellung wurden wir mehrfach von Highlander-Besitzern auf unsere Scotties angesprochen, ob sie eine Alternative darstellten, weil sie weniger Hautprobleme hätten.
Leider mußte ich den Leuten Anfang der 80er Jahre sagen, daß Scotties absolut identische Hautveränderungen erlebten, da wieder eine Modewelle mit weichem Fell angebrochen war.
Inzwischen sind Scotties so teuer, daß kaum noch jemand sich die Hunde leisten kann.
Es wird also wieder für den Kenner gezüchtet, der weiß, worauf er zu achten hat.
Und der "Normalverbraucher"?
Holt sich den wesentlich günstigeren, ach so niedlichen West-Highland-White, weil er ja so neckisch ist.
Ich kann im Augenblick nur abraten, sich so einen Hund zu holen.
Es gibt einige Rassen, bei denen mir im Augenblick das Verständnis fehlt,warum sich die Leute dazu entschließen, und ob sie nicht sehen, auf welchen Züchtermüll sie da wegen gut gemachter Futterwerbung reinfallen.
Und als Anfängerhund ist der Schottenterrier, egal ob schwarz oder weiß, nicht wirklich geeignet. Vergleichbar dem Jack Russel.
Eigentlich kann man bei fast allen Erdhunden( das heißt Terrier ja, ein Hund, der gezüchtet ist, eigenständig unter der Erde zu jagen... also, selbst zu denken)sagen, daß sie nicht leicht zu handhaben sind.
Ähnliches gilt m.E. auch für Corgis, da sie ja nun selbständiges Arbeiten im Blut haben.
Wer mich fragt, bekommt meist eine verblüffende Antwort, da ich zu einer Ersthundrasse tendiere, die zum Glück außer Mode gekommen ist, da viel Schindluder in der Optik getrieben wurde:
Pudel!!
Es sind faszinierende Hunde, hochintelligent, führig, haaren nicht, also
allergikergeeignet,eigentlich perfekt. Sie haben eben diesen puffigen Ruf, da man bestimmte Vorstellungen über die Besitzer mit ihnen verbindet.
Wer seinen Pudel wie einen Drahthaarterrier scheren läßt ( oder es selbst macht, weil es viel Geld spart!!), hat einen tollen, pflegeleichten, optisch guten Familienhund, der ein sensationeller Begleiter ist!.
Damit wir uns recht vertshen:
Nein, ich habe keinen Pudel, meine Rassen sind Dackel, Scotties und Corgis.
Ich bin mit ihnen aufgewachsen, habe mir also nie etwas bei ihrer Eigenständigkeit gedacht, erlebe nur jetzt als Trainer auf dem Hundeplatz, wie schlecht die Leute mit diesen vermeintlich "nur" kleinen Rassen zurecht kommen.
Emma